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Grundschülerinnen und -schüler melden sich, im Hintergrund eine Tafel mit Rechenaufgaben

Lernen in der Grundschule

Heute lernen Kinder schon im Grundschulalter, wie sie Neues selbst entdecken und sich Wissen aneignen können. Um das Lernen zu lernen, brauchen sie Zeit, Anregungen und Material.

In der Grundschule werden grundlegende Lern-,  Arbeits- und Sozialformen sowie mathematische, sprachliche und sachunterrichtliche Kompetenzen vermittelt. Daneben sind auch ästhetische, kulturelle, sportliche sowie religiöse Themen Gegenstände des Unterrichts. Heute lernen Kinder schon im Grundschulalter, wie sie Neues selbst entdecken und sich Wissen aneignen können. Um das Lernen zu lernen, brauchen sie Zeit, Anregungen und Material. Hierfür bietet die Grundschule in Nordrhein-Westfalen vielfältige unterrichtliche und außerunterrichtliche Möglichkeiten.

Grundlegendes Prinzip ist die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes.

Erfolgreich starten

Die Schuleingangsphase ist eine Einheit der Klassen 1 und 2. Ihr Ziel ist, alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrgangs in die Grundschule aufzunehmen und sie dem Grad ihrer individuellen Entwicklung entsprechend zu fördern. Gleichaltrige Kinder sind in ihrer Entwicklung unterschiedlich. Sie lernen unterschiedlich schnell, unterschiedlich viel und benötigen dafür unterschiedliche Lernwege und Lernstrategien. Die Schuleingangsphase kann deshalb in einem Jahr, in zwei oder in drei Jahren durchlaufen werden. Erst im Verlauf des zweiten Schulbesuchsjahres wird entschieden, ob ein Kind für ein drittes Jahr in der Schuleingangsphase bleibt.

An vielen Grundschulen werden die Lehrerinnen und Lehrer durch sozialpädagogische Fachkräfte unterstützt. Ihre Aufgabe ist es vor allem, Kinder, die mehr Lernzeit benötigen, zu unterstützen und zu fördern.

Die Kinder können in der Schuleingangsphase in jahrgangsübergreifenden Gruppen oder getrennt nach Jahrgängen unterrichtet werden. Die jeweilige Unterrichtsform legt die Schulkonferenz für mindestens vier Jahre fest.

Lernen im jahrgangsübergreifenden Unterricht

In dieser Organisationsform werden alle Kinder in eine für die Jahrgangsstufen 1 und 2 gemischte Klasse aufgenommen. Die individuelle Förderung jeden Kindes ist Ziel jeden Unterrichts.

In einer jahrgangsgemischten Lerngruppe ist es besonders begabten und den schneller lernenden Kindern leichter möglich, am Lernangebot des höheren Jahrgangs teilzunehmen. Dadurch kann eine „sanfte“ Form der Schulzeitverkürzung erreicht werden. Ein differenziertes Förderangebot, das auf das einzelne Kind zugeschnitten ist, berücksichtigt seine besonderen Möglichkeiten. Auch die Kinder, die langsamer lernen, werden durch individuelle Hilfen so gefördert, dass sie in der Lerngruppe ihre Kompetenzen entfalten können. Auch bei dreijährigem Durchlaufen der Schuleingangsphase bleiben für das Kind das Sozialgefüge und die vertraute Umgebung weitgehend erhalten.

Lernen im jahrgangsbezogenen Unterricht

Beim Lernen im jahrgangsbezogenen Unterricht bildet die jahrgangsbezogene Klasse die feste Bezugsgruppe für die Kinder. Zum Unterricht, der sich an die gesamte Klasse richtet, gehören neben der gemeinsamen Erarbeitung von Lerninhalten auch Phasen des selbstständigen Lernens mit differenzierten Anforderungen

Fächer

Was die Kinder in den einzelnen Fächern lernen, ist in den Richtlinien und Lehrplänen für die Grundschule festgelegt. Sie gelten für ganz Nordrhein-Westfalen. Diese geben keine konkreten, verbindlichen Themen vor, sondern beschreiben Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Kinder in den einzelnen Fächern erwerben sollen. Die einzelne Schule entwickelt dazu eigene Arbeitspläne. Von Anfang an werden die Kinder in allen Fächern unter Berücksichtigung ihrer individuellen Voraussetzungen gefördert. Soziale Verhaltensweisen werden eingeübt, musische und praktische Fähigkeiten weiterentwickelt. Die Kinder erwerben grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse und üben systematische Formen des Lernens ein. Damit gewinnen sie auch tragfähige Grundlagen für ein erfolgreiches Lernen in der weiterführenden Schule. Hinzu kommen weitere Bereiche wie der herkunftssprachliche Unterricht, die Begegnung mit Sprachen, Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung sowie das Lernen mit Medien.

Im Fach Deutsch lernen die Kinder vor allem Lesen und Schreiben. Der Unterricht knüpft immer an die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Kinder an und entwickelt sie weiter. Die Schülerinnen und Schüler beginnen mit dem Schreiben in Druckschrift. Die wesentlichen Vorteile dieser unverbundenen Schrift für das Lesen- und Schreibenlernen sind, dass die Kinder sie überall in ihrer Umgebung antreffen und dass sie das Gliedern von Wörtern erleichtert. Später entwickeln die Kinder eine gut lesbare, verbundene Handschrift.

Lesen und Schreiben lernen

Die Auseinandersetzung mit den Besonderheiten und Regelhaftigkeiten der deutschen Rechtschreibung  findet in der Grundschule von Beginn an statt. Um das (Recht-)Schreiben für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam zu machen, ist es wichtig, eigene Texte der Kinder in den Mittelpunkt zu rücken.

Die Schülerinnen und Schüler bauen im Kontext eigener Schreiberfahrungen ihre Schreibmotivation  kontinuierlich aus und werden dabei  systematisch an die normorientierte Schreibweise herangeführt.

Ausgehend von lautorientierten Schreibübungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler Wörter auf ihre lautlichen Bestandteile hin abhören, eignen sie  sich nach und nach Rechtschreibstrategien an und entwickeln Wege zum rechtschriftlich gesicherten Schreiben.

Die Lehrkräfte unterstützen den Lernweg der Schülerinnen und Schüler beim Erlernen des Lesens und Schreibens durch herausfordernde Lernsituationen und  individuelle Übungsangebote.

Englisch wird ab dem zweiten Schulhalbjahr der ersten Klasse im Umfang von zwei Unterrichtsstunden unterrichtet. Im Vordergrund des Englischunterrichts stehen das Sprechen und das Verstehen der gesprochenen Sprache. Die Schülerinnen und Schüler erwerben elementare sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es ihnen erlauben, in häufig vorkommenden Situationen einfaches Englisch zu verstehen und sich in vertrauten Gesprächssituationen zu verständigen.

Kinder müssen in erster Linie lernen, altersgerechte mathematische Probleme durch eigenes Denken und Wissen zu lösen. Ein solcher Unterricht fördert das aktive, entdeckende Lernen. Die Lehrkraft zeigt damit, dass sie den Kindern etwas zutraut. Sie fördert das individuelle Lernen und setzt auf Einsicht und Verständnis. Sie achtet auch auf regelmäßige, systematische Wiederholung durch vielfältiges Üben und Lösen anspruchsvoller Aufgaben. Im Mathematikunterricht lernen die Kinder unter anderem Addieren und Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren. Sie lernen das Einmaleins, den Umgang mit Längenmaßen, Gewichten und Zeitangaben, geometrischen Grundformen, Körpern und Figuren.

In der Grundschule singen und musizieren die Kinder; sie malen, zeichnen, bauen und gestalten. Elemente des Kunst- und Musikunterrichts sind Teil aller Unterrichtsfächer und werden fächerübergreifend und fachbezogen vermittelt. Gemeinsames Singen, Musizieren oder Theaterspielen sind besondere gemeinschaftliche Erlebnisse für die Kinder. Indem sie sich mit den Ergebnissen ihrer musikalischen und künstlerischen Aktivitäten auseinandersetzen und diese präsentieren, erweitern sie auch ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit.

Evangelischer, Katholischer, Syrisch-Orthodoxer und Orthodoxer Religionsunterricht

Im evangelischen, katholischen, syrisch-orthodoxen und orthodoxen Religionsunterricht werden die Kinder mit dem christlichen Glauben in seiner jeweiligen konfessionellen Ausprägung vertraut gemacht. Grundlage für den Unterricht sind die jeweiligen Richtlinien und Lehrpläne. Die Kinder hören und sehen, dass der Glaube an Jesus Christus mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. Die Kinder entdecken im Alten und Neuen Testament den menschenfreundlichen Gott, der einen Bund mit seinem Volk schließt, der sich uns als barmherziger Vater in Liebe zuwendet und der uns sagt, wie wir unseren Nächsten lieben sollen. Diese Botschaft ermutigt die Kinder, Gott in ihr Leben einzubeziehen. An Beispielen aus der Geschichte und dem Leben der Kirche werden den Kindern Grundzüge eines Lebens aus dem christlichen Glauben nahegebracht. So lernen sie Wertmaßstäbe und Orientierungen zu entwickeln, „hinter die Dinge zu sehen“ und die Welt als Schöpfung Gottes zu begreifen. Die Schulgottesdienste und die Feste des Kirchenjahres bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten, in Gemeinschaft mit anderen vor Gott zu feiern. Sie danken und bitten in kindgemäßen Gebeten, in bewährten und in neuen Liedern. Die Kinder erfahren im Religionsunterricht, dass Christinnen und Christen sich bemühen, Ungerechtigkeit und Armut zu überwinden und mit allen Menschen in Frieden zu leben. So wachsen sie in ihre Mitverantwortung für die von Gott geschenkte Schöpfung hinein. Der Schulgottesdienst ist eine schulische Veranstaltung. Die Teilnahme am Schulgottesdienst ist unabhängig von der Teilnahme am Religionsunterricht freiwillig. Zusätzlich zum Religionsunterricht kann in den Klassen 3 und 4 auch über die in der Stundentafel vorgesehenen Religionsstunden hinaus eine „Katholische Seelsorgestunde“ beziehungsweise eine „Evangelische Kontaktstunde“ angeboten werden. So haben Geistliche oder andere für den Religionsunterricht ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziehungsweise andere pädagogisch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchen die Möglichkeit, an das Leben konkreter Gemeinden vor Ort heranzuführen.

Jüdischer Religionsunterricht

Der jüdische Religionsunterricht wird in der Regel für Schülerinnen und Schüler mehrerer Schulen erteilt. Unterrichtsorte sind Schulen, die für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut erreichbar sind. Der Unterricht kann aber auch bei Bedarf in den Räumen einer jüdischen Gemeinde stattfinden. Der Unterricht wird überwiegend nachmittags erteilt. Inhalte des Religionsunterrichtes sind die hebräische Bibel sowie das Gebetbuch. Das menschliche Miteinander und Füreinander steht im Mittelpunkt, aber auch die Allmacht des Schöpfers. Jüdische Traditionen und die Geschichte der Schöpfung sind wesentliche Bestandteile als Ergänzung der Gebete. Dieser Text wurde für den katholischen und evangelischen Religionsunterricht von der katholischen und von der evangelischen Kirche sowie für den jüdischen Religionsunterricht von den Landesverbänden der jüdischen Gemeinden verfasst bzw. mit der orthodoxen Kirche abgestimmt.

Alevitischer Religionsunterricht

Am alevitischen Religionsunterricht, der im Rahmen eines Schulversuchs an einigen Grundschulen angeboten wird, können Kinder teilnehmen, die dem alevitischen Glauben angehören. Der Unterricht hat unter anderem die Aufgabe, Orientierung und Hilfe bei der Suche nach einer eigenen Lebensausrichtung zu geben. Wichtige Themen sind die Beziehung des Menschen zu Gott, zu den Mitmenschen, zu sich selbst und zur Natur. Das Zusammenleben mit Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften in gegenseitiger Achtung und Zuwendung soll gefördert werden. Den Unterricht erteilen Lehrkräfte alevitischen Glaubens.

Islamischer Religionsunterricht

Der islamische Religionsunterricht gibt Kindern muslimischen Glaubens die Möglichkeit, über ihren Glauben zu sprechen. Sie erhalten Antworten auf ihre Fragen zu der Botschaft des Korans, zum Propheten Mohammed und nach dem Sinn der Dinge und des Lebens. Die Kinder lernen, dass Offenheit, Toleranz und Respekt zwischen Menschen und Gesellschaften mit verschiedenen Religionen und Weltanschauungen wichtig sind. Islamischer Religionsunterricht wird an Grundschulen seit dem Schuljahr 2012/2013 angeboten. Voraussetzung ist, dass mindestens zwölf Kinder den islamischen Unterricht wünschen und eine Lehrkraft für das Fach vorhanden ist. Eltern, die für ihr Kind den islamischen Religionsunterricht möchten, erklären dies schriftlich bei der Schulanmeldung. In einigen Schulen wird darüber hinaus das Fach Islamkunde unterrichtet, das nicht an ein Bekenntnis zum Islam gebunden ist. Seit dem Schuljahr 2013/2014 wird der islamische Religionsunterricht auch an den weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I erteilt. 

Im Sachunterricht werden die Kinder unterstützt, sich in ihrer Lebenswelt besser zurechtzufinden, sie zu verstehen und zu gestalten. Dabei bezieht der Unterricht die Erfahrungen und Interessen der Kinder ein. Die Lehrerin oder der Lehrer weckt aber auch das Interesse der Kinder für Themen, Fragen, Probleme und Aufgaben, mit denen sie bisher noch nicht in Berührung gekommen sind. Der Sachunterricht vermittelt den Kindern nicht nur Sachwissen. Er macht sie zugleich mit Arbeitsweisen vertraut, mit denen sie selbstständig Fragen beantworten können. Typische Arbeitsweisen des Sachunterrichts sind: Beobachten, Experimentieren, Nachschlagen, Dokumentieren. Themen, die im Sachunterricht bearbeitet werden, sind zum Beispiel: Lösungen für einfache naturwissenschaftlich- technische Probleme, umweltbewusstes Handeln, gesunde Ernährung, alte und fremde Kulturen. Aus Jungen und Mädchen werden einmal Männer und Frauen. Lehrerinnen und Lehrer beziehen deshalb Themen zur Sexualerziehung in den Unterricht ein. Sie beantworten Fragen und geben Hilfen, wie Jungen und Mädchen unverkrampft miteinander umgehen können.

Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinder viel Bewegung. Kinder wollen laufen, springen, klettern, spielen. Sie wollen ihre Geschicklichkeit und ihre Kräfte erproben. Im Sportunterricht wird an den ausgeprägten Bewegungsdrang und die Spielfreude der Kinder angeknüpft. Unterrichtsziel ist die Weiterentwicklung ihrer körperlichen und sozialen Fähigkeiten sowie das Kennenlernen unserer Spiel- und Sportkultur. Es ist wichtig, dass alle Kinder Freude daran haben. Im Sportunterricht sollen die Kinder auch schwimmen lernen. Schwimmen ist besonders dazu geeignet, Kinder in ihrer Entwicklung und Gesundheit ganzheitlich zu fördern. Schwimmen zu können stärkt das Selbstbewusstsein und kann lebensrettend sein. Darüber hinaus gibt es weitere Bewegungsangebote in den Pausen, in Ganztags- oder in Schülersportgemeinschaften

Hausaufgaben

Um alle Lerninhalte besser zu behalten und zu vertiefen, benötigen Kinder regelmäßige Arbeits- und Übungsphasen. Hausaufgaben sind Aufgaben für Kinder und beziehen sich unmittelbar auf den Unterricht. Wenn Kinder ihre Hausaufgaben machen, bereiten sie Unterrichtsstoff nach und vertiefen ihn, üben und trainieren sie Gelerntes, lernen sie Unterrichtsthemen in neuen Zusammenhängen kennen, bereiten sie neue Themen des Unterrichts vor, haben sie Gelegenheit, immer selbstständiger zu arbeiten, sich auf den Unterricht vorzubereiten und Verantwortung für das eigene Arbeiten zu übernehmen. Um Kinder individuell zu fördern, kann es sein, dass Kinder einer Klasse unterschiedliche Hausaufgaben bekommen. Aber nicht immer ergeben sich aus dem Unterricht sinnvolle Übungen für zu Hause. Dann haben die Kinder keine Aufgaben zu erledigen. Die Zeit für die Hausaufgaben in den Klassen 1 und 2 sollte 30 Minuten, in den Klassen 3 und 4 circa 45 Minuten nicht übersteigen, es sei denn, ein Kind ist von einer besonderen Aufgabe so gefangen, dass es von sich aus weiterarbeiten möchte. Ganztagskinder sollten möglichst keine Aufgaben mehr zu Hause erledigen müssen.

Leistungsbewertung

Kinder sind neugierig, möchten lernen und ihre Leistungen auch zeigen. Die Lernentwicklungen und -ergebnisse des Kindes werden von den Lehrkräften sorgfältig beobachtet und dokumentiert. Auf dieser Grundlage planen sie einerseits ihren Unterricht und können andererseits die Kinder individuell unterstützen. Im Unterricht geht es aber nicht nur darum, den Kindern Wissen zu vermitteln. Die Kinder sollen auch lernen, wie sie Probleme lösen. Sie lernen, wie sie bereits erworbenes Wissen einsetzen und sich notwendige Informationen beschaffen können. Sie erfahren, wie sie die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse auch in Zusammenarbeit mit anderen Kindern einsetzen können.

Wie werden Leistungen bewertet?

Grundlage für die Leistungsbewertungen sind nicht nur die schriftlichen Klassenarbeiten, sondern sämtliche vom Kind erbrachte Leistungen. Dazu gehören mündliche Beiträge und alle Arbeitsdokumente wie Lerntagebücher, Portfolios, Vorträge oder Lernplakate. Dabei werden nicht nur die Ergebnisse berücksichtigt, sondern auch die dafür unternommenen Anstrengungen und die individuellen Lernfortschritte in den Blick genommen. Ferner werden neben Einzelleistungen auch Gruppenarbeiten bewertet. Das Kind hat also viele Möglichkeiten, seine Leistungen zu zeigen. Regelmäßig führen die Lehrerinnen und Lehrer Lerngespräche mit den Schülerinnen und Schülern durch, um gemeinsam über die bereits erreichten Leistungen zu sprechen und die nächsten Lernschritte zu planen. Auf den Klassenpflegschaftssitzungen werden die Eltern von der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer umfassend über das Leistungskonzept der Schule informiert. Sie erfahren, welche Bewertungskriterien festgelegt sind und welche individuellen Möglichkeiten der Leistungserbringung bestehen.

Zeugnisse

Alle Kinder wünschen sich, in der Schule erfolgreich zu sein und für ihre Leistungen gelobt zu werden. Was aber, wenn sie weniger schnell und erfolgreich sind als ihre Mitschülerinnen oder Mitschüler? Kinder könnten sich durch ihre Noten in ein „Besser- oder Schlechtersein“ einordnen. Das ist für die guten Schülerinnen und Schüler kein Problem. Es kann jedoch demotivierend sein, dem Vergleich nicht standhalten zu können. Daher erhalten die Schülerinnen und Schüler zunächst am Ende des ersten Schuljahres ein Zeugnis ohne Noten, das ihren Leistungsstand in den Fächern und den Lernbereichen sowie ihre individuellen Lernfortschritte beschreibt und würdigt. Am Ende der Schuleingangsphase kann das Versetzungszeugnis in die Klasse 3 dann erstmals Noten enthalten. Wann die Berichte um Noten in allen Fächern ergänzt werden, entscheidet die Schulkonferenz. Die Möglichkeit notenfreier Zeugnisse besteht bis zum Ende des dritten Schuljahres. Die Zeugnisse der Klasse 4 enthalten ausschließlich Noten in den Fächern.

Arbeits- und Sozialverhalten im Schulalltag

Die Schulkonferenz kann entscheiden, eine Rückmeldung über das Arbeits- und Sozialverhalten in die Zeugnisse aufzunehmen. Viele Schulen haben inzwischen beschlossen, das Arbeits- und Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler in das Zeugnis aufzunehmen. Eltern bekommen so eine wichtige Rückmeldung darüber, wie ihr Kind mitarbeitet und wie es gemeinsam mit anderen Kindern lernt.