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Die präventive Schulsozialarbeit unterstützen

Eine Gruppe Pädagoginnen und Pädagogen stimmt ein gemeinsames Vorgehen ab.

Die präventive Schulsozialarbeit unterstützen

Die Schulsozialarbeit bietet Beratung und Begleitung für Kinder und Jugendliche. Eine Handreichung der QUA-LiS NRW zeigt, wie sich dazu erfolgreich inner- und außerschulische Akteure einbinden lassen und welchen Nutzen multiprofessionelle Zusammenarbeit birgt.

[Schule NRW 03-24]

Schulsozialarbeit hat in den letzten Jahren bereits an vielen Schulen das Schulklima durch sozialpädagogische Gruppenangebote, z.B. im Rahmen von Gewaltprävention und Stärkung des Sozialverhaltens, positiv geprägt.

Laut Erlasslage (BASS 21-13 Nr.6) hat Schulsozialarbeit zudem die Aufgabe, alle Kinder und Jugendlichen an Schulen Nordrhein-Westfalens in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen sowie sie unter Einbeziehung ihres sozialen Umfeldes zu beraten und zu begleiten. Dies soll auch erreicht werden durch Kooperation mit bildungsrelevanten außerschulischen Partnerinnen und Partnern. 

Damit nimmt Schulsozialarbeit in der Schule eine für die bildungsbiografische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wichtige Rolle ein – oder mit den Worten von Prof. Dr. Karsten Speck von der Carl von Ossieztky Universität Oldenburg: „Zusammenfassend betrachtet haben die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter durch ihre fachliche Fokussierung auf Beratung und Unterstützung, ihre hohe zeitliche Präsenz, ihre spezifischen Kenntnisse des außerschulischen Beratungs- und Hilfesystems, ihre breite Angebotspalette für unterschiedliche Zielgruppen sowie ihre neutrale Rolle eine besondere Bedeutung für das multiprofessionelle, schulische Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk.“ (Handreichung Schulische Beratungs- und Unterstützungsnetzwerke – Impulse zur multiprofessionellen Zusammenarbeit, S. 21)

 

Was bedeutet das in der konkreten Umsetzung und wie kann diese für die Kinder und Jugendlichen wichtige Aufgabe praxisnah unterstützt werden?

Die Handreichung „Schulische Beratungs- und Unterstützungsnetzwerke – Impulse zur multiprofessionellen Zusammenarbeit“ der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule NRW (QUA-LiS NRW) stellt ein solches Unterstützungsangebot dar. Das Material basiert auf der grundsätzlichen Annahme, dass erfolgreiche präventive Arbeit nie isoliert, sondern nur in Teamarbeit sowie bedarfsorientiert gelingen kann. Daher ist es nicht nur für die Schulsozialarbeit, sondern auch für alle pädagogischen Fachkräfte an Schule nutzbar.

Zudem ist die Handreichung nicht nur für den einmaligen Einsatz gedacht. Sie kann vielmehr immer wieder Weiterentwicklungsprozesse im Kollegium anstoßen und begleiten.

 

Welche Anlässe könnte es beispielsweise geben, um mit Hilfe der Handreichung in einen Arbeitsprozess einzusteigen?

  • Unterschiedliche Personen an der Schule haben Kontakte zu Beratungsstellen in der Kommune. Es soll geprüft werden, wer welche Kontakte hat und ob diese Kontakte noch aktuell sind. Ziel ist es, Kontaktlisten zu erstellen und diese der Schulgemeinschaft bekannt zu machen.
  • An der Schule gibt es eine Fachkraft für Schulsozialarbeit und mehrere Beratungslehrkräfte. Das Beratungsangebot soll kompetenz- und bedarfsorientiert abgestimmt und transparent gemacht werden.
  • Das Kollegium beschließt, als eine Konsequenz aus der Covid-bedingten Phase des Distanzlernens einen Schwerpunkt auf das (Wieder-)Erlernen sozialer Kompetenzen zu legen.
  • Die Schulwebseite wird überarbeitet und das Beratungs- und Unterstützungsangebot für Kinder, Jugendliche und Familien soll verbessert dargestellt werden.
  • Es wird eine (digitale) Willkommensmappe für neue Kolleginnen und Kollegen zusammengestellt. Für eine bessere Orientierung sollen Kontaktlisten zu bestehenden Fachexpertisen an der Schule erstellt und der Mappe angefügt werden.
  • Für Kinder und / oder Jugendliche und damit aus deren Blickwinkel Kinder und/oder Jugendlichen möchte das Beratungsteam der Schule ein Informationsblatt ausarbeiten, das Auskunft darüber gibt, für welche Fragestellungen pädagogische Fachkräfte vorhanden sind.
  • Die Schule erstellt ein Schutzkonzept gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch und möchte die konkreten Angebote und bestehenden Netzwerke abbilden.

 

Welche Prozessschritte können mit Hilfe der Arbeitsmaterialien erarbeitet werden?

 

Mittel- und langfristig ermöglicht ein solch strukturierter Prozess den Schulen die Stärkung bedeutsamer Entwicklungsfaktoren in den Bereichen  Schulklima und Schulkultur, durch die gezielt Prävention im Schulalltag systematisiert werden kann und eine bestmögliche Begleitung von Kindern, Jugendlichen und ihre Familien gewährleistet wird.

Sowohl das Gesamtdokument als auch die einzelnen Arbeitsblätter sind digital als beschreibbare pdf-Dokumente abrufbar unter: https://www.schulentwicklung.nrw.de/q/erziehung-und-praevention/fuer-die-praxis/handreichung/index.html

 

Die Handreichung ist kostenlos per Post erhältlich. Bestellung: tina.teepe[at]qua-lis.nrw.de (tina[dot]teepe[at]qua-lis[dot]nrw[dot]de)

 

Autorin: Tina Teepe, Qualitäts- und UnterstützungsAgentur NRW – Landesinstitut für Schule

Ergänzende Angebote der QUA-LiS NRW