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„divomath“ – mathematische Basiskompetenzen digital und verstehensorientiert fördern

„divomath“ – mathematische Basiskompetenzen digital und verstehensorientiert fördern

Lehrkräfte erhalten ab sofort Unterstützung dabei, ihren Mathematikunterricht digital und verstehensorientiert zu gestalten. Mit der digitalen Lernumgebung „divomath“ bietet das Land Lehrkräften wissenschaftlich erprobte Unterrichtseinheiten zur Mathematikförderung für die dritte bis sechste Jahrgangsstufe an. 

[Schule NRW 03-24]

Seit November 2023 steht „divomath“ allen Schulen mit Primar- und Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen kostenfrei über die Bildungsmediathek NRW zur Verfügung. 

„divomath“ ist mit Unterstützung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen von Prof. Dr. Susanne Prediger und Prof. Dr. Christoph Selter an der Technischen Universität Dortmund entwickelt worden. Letzterer verantwortet mit seinem Team auch die Erstellung der Konzepte und Materialien im Rahmen der Fachoffensive Mathematik für die Grundschule, beide leiten das bundesweite Projekt „QuaMath – Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik entwickeln“. 

 

Was kennzeichnet „divomath“?

„divomath“ ist eine digitale, browserbasierte Lehr-Lern-Umgebung, die auf die Erarbeitung und die Sicherung exemplarisch ausgewählter mathematischer Basiskompetenzen in der dritten bis sechsten Jahrgangsstufe abzielt. Im Unterschied zu anderen digitalen Lernangeboten bietet „divomath“ vollständige Unterrichtseinheiten, die mit verschiedenen Endgeräten in Präsenz durchgeführt werden können. 

Bei dieser beispielhaften Einheit des Angebots divomath geht es um Zahlen am Zahlenstrahl.

Eine weitere Besonderheit ist der konsequente Fokus auf das Prinzip der Verstehensorientierung, beginnend mit dem Erarbeiten neuer Inhalte, an die sich das Systematisieren und erst dann das Üben zur Automatisierung bzw. zur Vertiefung anschließt. Abbildung 2 zeigt ein Beispiel einer Unterrichtsstunde.

 

Neben Aufgaben, die von Lernenden in Einzelarbeit am eigenen Gerät bearbeitet werden, sind insbesondere auch Aufgaben des gemeinsamen Austauschs in Partnerarbeit sowie Diskussionen im Plenum Teil der Unterrichtseinheit. Denn „divomath“ ist keine reine Selbstlernplattform, sondern lebt von einem lebendigen Unterrichtsgeschehen, das durch die Lehrkraft moderiert wird. 

 

Wie ist „divomath“ strukturiert?

Für die Jahrgangsstufen 3 und 4 sind in „divomath“ derzeit die drei Module Multiplikation verstehen, die Zahlen bis 1000 erkunden sowie schriftlich subtrahieren verfügbar. Für die Jahrgangsstufen 5 und 6 stehen die Module Operationsverständnis, Größen und Flächeninhalt zur Verfügung. 

Die Abbildung zeigt verschiedene Module des Angebots divomath.

Abbildung 3 zeigt exemplarisch, wie sich die Module in Bausteine und Unterrichtsreihen aufgliedern, die wiederum den entsprechenden Kompetenzerwartungen zugeordnet sind. Lehrkräfte können so Unterrichtseinheiten gezielt ansteuern und entscheiden, welche Aufgaben sie für ihren Unterricht nutzen. 

Die Einheiten enden in jedem Baustein mit Checkaufgaben, mit denen die individuellen Lernstände aller Lernenden erfasst und automatisch ausgewertet werden. 

 

Was bietet „divomath“ für Lernende?

Lernende können durch einen von der Lehrkraft generierten individuellen Zugang auf Aufgaben zugreifen. Die Aufgaben, die den Lernenden zur Verfügung stehen, sind vielfältig: Es gibt offene Aufgaben, die in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit bearbeitet werden können sowie Übungsaufgaben mit teilweise automatisiertem Feedback, die die Lernenden zum Abschluss einer Einheit bearbeiten können. 

Zu ausgewählten Aufgaben können Lernende über ein Fragezeichen-Icon Hinweise zur Aufgabenbearbeitung erhalten. Außerdem können sie Checkaufgaben bearbeiten, wenn diese von der Lehrkraft freigeschaltet worden sind. So erhalten sie Transparenz über die eigenen Lernfortschritte. 

Didaktischer Kern vieler „divomath“-Einheiten sind dynamische Visualisierungen, an denen mathematische Entdeckungen gemacht und Strukturen erkannt werden können. Damit soll ein mathematisches Verständnis aufgebaut werden. Abbildung 4 zeigt dazu drei Beispiele.

Hier werden verschiedene Beispiele und entsprechende Abbildungen des Angebots divomath vorgestellt.

 

Was bietet divomath für Lehrkräfte?

Lehrkräfte haben nach dem Anlegen einer Lerngruppe die Möglichkeit, Unterrichtseinheiten zu sichten und diese ebenso wie Checkaufgaben in einen Arbeitsbereich der jeweiligen Lerngruppe zu legen. Zu den Unterrichtseinheiten werden Handreichungen bereitgestellt, die einen Überblick über die Inhalte geben und Umsetzungshinweise mit Diskussionsimpulsen enthalten. 

Die Lehrkraft kann sich im Ergebnisbereich die Aufgabenbearbeitungen von den Lernenden detailliert ansehen, um einen Überblick über den Lernstand, individuelle Vorgehensweisen oder Fehlvorstellungen der Lernenden ihrer Klasse zu erhalten. 

Die Abbildung zeigt eine beispielhafte Lehrkräfte-Übersicht des Angebots divomath.

 

Wie geht es weiter?

Gegenwärtig entstehen für die Jahrgangsstufen 3 und 4 weitere Module zu den Themen Division verstehen, Orientierung im Millionraum, Symmetrie sowie für den Klassenstufen 5 und 6 zum Verständigen Rechnen und einer Vorbereitung auf die Algebra. Seit 2023 wird das Team verstärkt durch Prof. Dr. Daniela Götze, JProf. Dr. Daniel Walter und Prof. Dr. Birte Pöhler-Friedrich.

Zur Einführung in „divomath“ finden Onlineseminare statt, die für den Jahrgangsstufen 3/4 auf pikas.dzlm.de/node/2288 und für die Jahrgangsstufen 5/6 auf https://dzlm.de/anmeldung-divomath-moodlekurs angekündigt werden. 

Weitere Informationen zum Einsatz von „divomath“ im Unterricht und Austauschmöglichkeiten mit anderen Lehrkräften und dem „divomath“-Team finden Sie ebenfalls in diesem Moodle-Kurs und auf der Webseite des Projekts unter: https://divomath-nrw.de. Dort finden Sie auch eine FAQ-Liste sowie einen Hilfebereich.

 

Autorinnen und Autoren: Malina Abraham, Susanne Prediger, Christoph Selter, Hannah Vonstein

Zum Weiterlesen

Abraham, M., Bielinski, S., Kissel, E., Selter, Ch., Prediger, S., & Vonstein, H. (2023). Designprinzipien in divomath: Digitale verstehensorientierte Lehr-Lern-Umgebungen für alle Unterrichtsphasen. In F. Dilling, D. Thurm, & I. Witzke (Hrsg.), Digitaler Mathematikunterricht in Forschung und Praxis. Tagungsband zur Vernetzungstagung 2022 in Siegen, (S. 1–10). Münster: WTM. https://doi.org/10.37626/GA9783959872041.0

Böttcher, M., Becker, Y., Franke, A., Gruhn, K., Kehnen, J., Vonstein, H., Walter, D., Götze, D. & Selter, Ch. (2024). Mathematisches Argumentieren mit der Lernplattform divomath fördern. In M. Platz, Ch. Bierbrauer & S. Ladel (Hrsg.), Förderung prozessbezogener Kompetenzen mit digitalen Medien. Münster: WTM.