Evaluation des Vorbereitungsdienstes in Nordrhein-Westfalen
Um die Qualität des Vorbereitungsdienstes stetig zu verbessern, werden regelmäßig Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sowie ihre Ausbilderinnen und Ausbilder an den Zentren für schulpraktische Bildung (ZfsL) und den Ausbildungsschulen befragt. Die wichtigsten Erkenntnisse der letzten Befragung sowie den Abschlussbericht der Evaluation gibt es hier.
Frau Professorin Mareike Kunter, Goethe-Universität Frankfurt und Leibnitz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) evaluiert im Auftrag des Ministeriums für Schule und Bildung (MSB) seit 2012 regelmäßig den Vorbereitungsdienst in Nordrhein-Westfalen. Auf Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse erfolgt eine kontinuierlich angelegte Qualitätsentwicklung des Vorbereitungsdienstes in Nordrhein-Westfalen.
Wesentliche Ergebnisse der Evaluation
Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter starten mit mehr Praxiserfahrung aufgrund der vielen praktische Phasen schon während des Lehramtsstudiums an der Universität.
Dadurch verfügen die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter im Schnitt über mehr Vorwissen und günstigere Kompetenzstände als es noch vor 10 Jahren der Fall war.
Die Ausbildungsgespräche zu Beginn der Ausbildung sind als Bestandsaufnahme eine wertvolle Lerngelegenheit.
Allen Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern steht während der Ausbildung die Personenorientierte Beratung mit Coaching-Elementen zur Verfügung. Diese Beratungssituationen werden als große Unterstützung hinsichtlich der eigenen Professionalisierung der angehenden Lehrkräfte wahrgenommen
Die Ausbildungselemente „selbstgesteuerten Lerngruppen“ und „Portfolio“ bleiben innerhalb der Stichprobe hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Ausbilderinnen und Ausbilder in der Schule und am ZfsL melden eine hohe Berufszufriedenheit und ein hohes Maß an Arbeitsengagement zurück.
Dem Ausbildungssystem wird eine hohe Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Lehrerausbildung bescheinigt. Die Ausbildung selbst wird von allen Beteiligten als „ko-konstruktiver Lernprozess“ unter aktiver Beteiligung der Lernenden wahrgenommen – Kern- und Fachseminarleitungen tauschen sich intensiv mit den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern über die zu vermittelnden Inhalte aus.
Eine engere Verzahnung der einzelnen Ausbildungsprogramme von Ausbildungsschulen und ZfsL bietet noch weiteres Potenzial zur Optimierung.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte das Forscher-Team hierzu keine Aussagen treffen. Diese Forschungsfrage wird in der neustartenden Evaluationsrunde (2023-2024) erneut aufgegriffen.
Als Konsequenz aus der durchgeführten Evaluation sind nachfolgende Weiterentwicklungen in die Neufassung der Ordnung für den Vorbereitungsdienst und die Staatsprüfung (OVP) vom 15. April 2023 eingeflossen:
- Professionelle Lerngemeinschaften werden nun konzeptionell und verpflichtend in die Seminarprogramme aufgenommen.
- Das Perspektivgespräch zu Beginn der Ausbildung wird fortgeschrieben und nach der Hälfte der Ausbildung fortgeführt und im Kolloquium der Staatsprüfung wieder aufgegriffen.
Den vollständigen Evaluationsbericht zum Vorbereitungsdienst 2019/2020 stellen wir hier allen Interessierten zur Verfügung.
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