In den 1950er und 1960er Jahren waren die Straßen, Parks und Versammlungshallen der Vereinigten Staaten von Amerika Schauplatz der Bürgerrechtsbewegung. Afroamerikanische Bürgerinnen und Bürger demonstrierten gegen Rassentrennung und Rassismus und kämpften für gesellschaftliche Teilhabe, Gleichberechtigung und ihren persönlichen „American Dream“. Heute, rund 50 Jahre später, werden viele Städte der USA erneut erfüllt vom Ruf nach Gerechtigkeit. Eigentlich ist es gar kein „erneut“, sondern ein „immer noch“. Aktuelle Ereignisse machen überaus deutlich, dass institutioneller wie individueller Rassismus nach wie vor tief in der amerikanischen Gesellschaft verwurzelt ist.

Der Dokumentarfilm „I Am Not Your Negro“ spürt diesen Wurzeln nach. Basierend auf einem nie fertiggestellten, autobiografischen Buchmanuskript des amerikanischen Schriftstellers James Baldwin beleuchtet der Film die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse sowie Ereignisse rund um die Ermordung der afroamerikanischen Bürgerrechtler Malcom X, Martin Luther King und Medgar Evers, mit denen der Schriftsteller eng befreundet war. Regisseur Raoul Peck montiert in seiner Dokumentation Teile des Originaltextes collagenartig mit Archivaufnahmen von Reden Baldwins, Fotografien und Ausschnitten aus Fernsehsendungen und Filmen der 1950er und 60er Jahre. Die historischen Aufnahmen untermauern Baldwins kritische Gesellschaftsanalyse und illustrieren die damals strikt herrschende Rassentrennung, die sich in Zeitdokumenten wie z.B. Werbespots aber auch Hollywoodfilmen widerspiegelt. Ergänzt werden diese Bilder durch zeitgenössische Aufnahmen, die belegen: Baldwins Sicht auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in den USA ist nach wie vor hochaktuell.

FILM+SCHULE NRW hat den Dokumentarfilm in das Label „Ausgezeichnet!“ aufgenommen und stellt ihn über EDMOND NRW kostenlos allen Lehrkräften in NRW zum Download oder Streaming zur Verfügung. Geeignet ist der Film für den Unterricht ab der 10. Klasse.

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