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Ein Handfläche zeigt die Stop-Geste.

Gewalt hat an unseren Schulen keinen Platz

Respekt, Wertschätzung und die Bereitschaft, Konflikte friedlich auszutragen: Um Schulen zu sicheren Orten zu machen, stellt das Schulministerium ein breites Unterstützungsangebot zur Verfügung.

[Schule NRW 02-25]

Schulen bilden im Kleinen gesamtgesellschaftliche Entwicklungen ab – so macht der Anstieg an Gewalttaten in der Gesellschaft auch vor unseren Schulen keinen Halt. Das Spektrum reicht hier von vermeintlich harmlosen Beleidigungen und Schulhofraufereien über Sachbeschädigungen bis hin zu sexualisierter Gewalt und Amokdrohungen. Für jeden einzelnen Vorfall muss klar sein: Gewalt hat keinen Platz an unseren Schulen. Jeder, der am Schulleben beteiligt ist, muss sich sicher fühlen. Respekt, Wertschätzung und die Bereitschaft, Konflikte friedlich auszutragen, müssen elementare Werte auf dem Schulhof und in den Klassenräumen sein.

Das Ministerium für Schule und Bildung unterstützt Schulen daher beim Umgang mit dem Thema Gewalt. Zum Thema schulische Gewaltprävention gibt es einen engen Austausch mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. Zudem wird stetig geprüft, ob weitere Maßnahmen implementiert werden müssen. 

Zum breit aufgestellten Unterstützungsangebot des Schulministeriums gehört der Notfallordner „Hinsehen und Handeln“ inklusive seines Handbuches zur Krisenprävention. Auch unterstützen eigene schulische Teams für Beratung, Gewaltprävention und Krisenintervention die am Schulleben Beteiligten vor Ort. Zudem haben nordrhein-westfälische Schulen auf der Basis des Leitfadens “Kinderschutz in der Schule” der Kultusministerkonferenz sowie der Handlungsempfehlungen des Notfallordners und des Krisenpräventionshandbuchs Schutzkonzepte zur Gewaltprävention erarbeitet oder befinden sich im Bearbeitungsprozess. Lehrkräften steht zudem mit der „Sprech:ZEIT 24/7” rund um die Uhr ein telefonisches psychosoziales Angebot zur Verfügung.

Im Bildungsportal gibt es weitere Hintergründe zum Umgang mit dem Gesamtthemenkomplex Gewalt jeglicher Art und zu Informationsveranstaltungen des Schulministeriums. Darüber hinaus steht dort ein umfangreicher Frage-Antwort-Katalog zu diesem Thema zur Verfügung, der nach und nach erweitert wird. Die Fragen resultieren aus den digitalen Veranstaltungen zum Thema Gewalt aus dem vergangenen Jahr. Zusätzliche Informationen zum Thema Prävention finden Sie hier.

 

Verdopplung der SystEx-Stellen

Eine wichtige Rolle beim Verhindern von Gewaltvorfällen spielt die Schulpsychologie. Bei den schulpsychologischen Diensten sind Fachkräfte für Systemische Extremismusprävention angesiedelt. Die 54 schulpsychologischen Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen unterstützen Schulen durch eine systemische Beratung dabei, Gewalt an Schulen vorzubeugen und bei konkreten Vorfällen handlungssicher einzuschreiten. Zum kommenden Schuljahr sollen 54 weitere Stellen für Fachkräfte für Systemische Extremismusprävention (SystEx) bereitgestellt werden. Damit werden die bisherigen 54 SystEx-Stellen verdoppelt. Alle am Schulleben Beteiligten erhalten direkte Unterstützung in den Schulen. In jedem Kreis beziehungsweise in kreisfreien Städten gibt es einen schulpsychologischen Dienst. Gemeinsame Träger dieser Dienste sind das Land und die jeweilige Kommune mit insgesamt 464 Stellen für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen. Davon befinden sich 289 Stellen im Landesdienst und 175 Stellen im kommunalen Dienst. 

 

Neues Programm „MindOut“

Schulministerin Feller hat vor wenigen Wochen ein neues Programm namens „MindOut“ vorgestellt, das von der TU Dortmund in Kooperation mit Westlotto im Rahmen eines Kooperationsvertrags durchgeführt wird. Das Förderprogramm soll  jungen Menschen soziale und emotionale Schlüsselkompetenzen vermitteln, um Herausforderungen besser bewältigen zu können und an den Schulen eine von Respekt und Wertschätzung geprägte Atmosphäre zu fördern.

 

Förderung von Demokratiekompetenz

Um Extremismus und Gewalt entgegenzuwirken, muss zudem die Demokratiekompetenz der Schülerinnen und Schüler weiter gestärkt werden. Damit Schülerinnen und Schüler in der Praxis lernen können, friedlich mit Konflikten umzugehen und sie lernen elementaren Bestandteil unseres Zusammenlebens zu akzeptieren, müssen an den Schulen Tag für Tag demokratische Werte gelebt werden. So werden Kinder und Jugendliche auch bestärkt, allen Menschen respektvoll zu begegnen – unabhängig von familiärem, sozialem, kulturellem und religiösem Kontext sowie ihrer sexuellen Orientierung. Ziel der schulischen Demokratiebildung ist es, junge Menschen zu befähigen, verantwortungsvoll für die demokratischen Grundwerte einzutreten und sich gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit zu wenden. Ministerin Feller hat gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung das Projekt „Your Vision Schule NRW“ ins Leben gerufen. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 8 an allen weiterführenden Schulen, die im Rahmen des Projekts eigene Ideen für die Gestaltung der Schule von morgen entwickeln. Die Resonanz ist bisher sehr positiv.

 

Großer Stellenwert der Schulsozialarbeit

Von großer Bedeutung bei der Gewaltprävention ist auch die Schulsozialarbeit. Rund 2.000 Fachkräfte für Schulsozialarbeit sind mit ihrer sozialpädagogischen Fachexpertise im Landesdienst tätig. Die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter arbeiten dabei eng mit den Lehrkräften, den pädagogischen Fachkräften im Ganztag, der Jugendhilfe und der Schulpsychologie zusammen. Insbesondere mit Blick auf belastende Herausforderungen bieten Fachkräfte der Schulsozialarbeit unter anderem sozialpädagogische Hilfe durch Beratung und Begleitung der Kinder und Jugendlichen unter Einbeziehung ihres sozialen Umfeldes sowie sozialpädagogische Gruppenarbeit im Rahmen von Gewaltprävention und Stärkung des Sozialverhaltens an.

 

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt seit 2022 auch die kommunale Schulsozialarbeit über das Landesprogramm „Förderung von Schulsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen“ mit der Ermöglichung weiterer Beschäftigungsverhältnisse. Gegenwärtig kann allein auf Grundlage des Landesprogramms über die Förderung von Schulsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen von rund 1.200 Vollzeitstellen auf kommunaler Seite ausgegangen werden.