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Liebe Leserinnen und Leser,

zu Beginn des Jahres hoffe ich, dass Sie den Übergang in das neue Jahr zusammen mit Ihren Familien und Freunden gemeinsam verbringen und Kraft für die bevorstehenden Aufgaben tanken konnten. Für das Jahr 2020 wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute, viel Glück, Erfolg und Gesundheit.

Hervorragende Arbeit auch unter schwierigen Bedingungen

An vielen Schulen in Nordrhein-Westfalen sind die Arbeitsbedingungen für die Lehrerinnen und Lehrer nicht immer einfach. Das erlebe ich sowohl bei meinen Besuchen an den Schulen als auch in Gesprächen mit unterschiedlichen Akteuren aus dem Bildungssektor. Die Bandbreite der Herausforderungen ist groß: Inklusion, Digitalisierung, Integration oder der Lehrkräftemangel gehören zu den vielen Aufgaben, vor denen unsere Schulen stehen. Hinzu kommt, dass die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer häufig nicht die gesellschaftliche Wertschätzung erfährt, die sie verdient. Ich kann den Lehrkräften allerdings versichern: Wir wissen, dass in unseren Schulen seit vielen Jahren großartige Arbeit geleistet wird. Daher möchte ich mich bei allen Lehrerinnen und Lehrern sowie allen am Schulleben Beteiligten von ganzem Herzen für Ihren täglichen Einsatz zum Wohle unserer Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bedanken. Sie begleiten junge Generationen auf ihrem Weg in die Zukunft. Bei dieser Aufgabe werden wir Sie auch in diesem Jahr weiter unterstützen, um gemeinsam beste Voraussetzungen für beste Bildung zu ermöglichen.

Neue Schwerpunkte im neuen Jahr

Zum einen nehmen wir die Grundschulen stärker in den Fokus. Um diese gezielt zu unterstützen, hat die Landesregierung einen umfangreichen Masterplan erarbeitet. Inhalte sind verbesserte Rahmenbedingungen sowie die qualitative Weiterentwicklung des Unterrichts. Die inhaltliche Ausgestaltung des Masterplans Grundschule ist abgeschlossen und er wird zeitnah vom Kabinett beschlossen werden. Darüber hinaus wollen wir mit der „Agenda zur Stärkung der Beruflichen Bildung“ sicherstellen, dass akademische und berufliche Bildung an Gleichwertigkeit gewinnen. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales werden wir der beruflichen Bildung künftig eine größere Bedeutung beimessen.

Yvonne Gebauer
Schulministerin Yvonne Gebauer (© Susanne Klömpges)

 

Rückkehr zu G9 sowie Neuausrichtung der Inklusion

Im vergangenen Jahr hat die Landesregierung bereits Maßnahmen für beste Bildung auf den Weg gebracht. Von hoher Relevanz waren die Rückkehr zu G9 sowie die Neuausrichtung der Inklusion. Die Umsetzung auf das neunjährige Abitur erfolgte an allen Gymnasien. Rückblickend sind wir sehr zufrieden, wie gut das wohl größte schulpolitische Reformprojekt dieser Legislaturperiode umgesetzt wurde – dieser Erfolg ist wesentlich den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schulleitungen vor Ort zu verdanken. Bei der Neuausrichtung der Inklusion hat die Landesregierung klar Farbe bekannt: Wir stehen zur Umsetzung der Inklusion an unseren Schulen. Deshalb wurden eindeutige Qualitätsstandards eingeführt. Verpflichtend sind ein pädagogisches Konzept zur inklusiven Bildung, systematische Fortbildungen für die Lehrkräfte, geeignete Räumlichkeiten sowie die Gewährleistung, dass sonderpädagogische Lehrkräfte an den Schulen unterrichten. Denn die Qualität der schulischen Angebote an Schulen des Gemeinsamen Lernens steht für uns an oberster Stelle.

Herausforderungen in den Bereichen Inklusion und Integration

Doch Inklusion bleibt weiterhin eine große Herausforderung. Die Landesregierung weiß, dass hier noch viel zu tun ist und wir einen langen Atem brauchen werden. Wir versuchen Sie bestmöglich zu unterstützen, um die Aufgaben in den kommenden Jahren meistern zu können. Und wir tun alles, um das Problem des Mangels sonderpädagogischer Lehrkräfte zumindest perspektivisch für die Schulen zu lösen. Die Landesregierung setzt hier bereits Signale, etwa durch den Ausbau der Studienplätze für Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen oder zusätzliche Stellen für multiprofessionelle Teams. Auch die Integration von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern stellt viele Lehrkräfte vor Herausforderungen, die Ausdauer und Kraft kosten. Denn Schule ist nicht nur ein Bildungs-, sondern ebenfalls ein zentraler Integrationsort. Dabei verdienen die Lehrerinnen und Lehrer die bestmögliche Unterstützung der Landesregierung. Die Maßnahmen für schulische Integration wurden bereits gestärkt, beispielsweise durch den überarbeiteten Erlass „Unterricht für neu zugwanderte Schülerinnen und Schüler“ oder das Angebot „FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“.

Lehrkräftemangel bleibt zentrale Aufgabe

Dass es an vielen Schulen personelle Probleme gibt, ist kein Geheimnis: Das Thema Lehrkräfteversorgung ist aktuell eine große Baustelle der Schulpolitik – in allen Bundesländern. Mit drei Maßnahmenpaketen hat die Landesregierung bereits reagiert, unter anderem mit finanziellen Zuschlägen, der Gewinnung von Pensionärinnen und Pensionären sowie der Erweiterung des Seiteneinstiegs. Andere Maßnahmen, wie zum Beispiel der Ausbau der Studienkapazitäten, werden sicherlich erst in einigen Jahren Wirkung zeigen. Bis dahin wird die Landesregierung nichts unversucht lassen, damit das Lehrkräfte-Angebot so schnell wie möglich wieder ein auskömmliches Niveau erreicht.

In der Hoffnung auf weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit wünsche ich uns allen viel Erfolg im Jahr 2020.

Ihre,
Yvonne Gebauer