Mehr Vorlauf beim Download der Abituraufgaben / Kompetenzzentrum für zusätzliche IT-Sicherheit
Ministerin Feller hat den Landtag über die Konsequenzen aus dem Download-Problem beim Abitur und die Schwachstellen in der IT-Infrastruktur der QUA-LiS informiert
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
Die Prüfungsaufgaben für das Abitur stehen den Schulen in Nordrhein-Westfalen künftig zwei Tage früher zum Download bereit. Ab dem nächsten Schuljahr werden die Dateien mit drei Tagen Vorlauf heruntergeladen und nicht mehr wie bislang erst am Tag vor den Prüfungen.
Schulministerin Feller: „Auch wenn das Abitur nach der Verschiebung zum Auftakt gut verlaufen ist – technische Probleme sind niemals völlig auszuschließen. Umso besser müssen wir darauf vorbereitet sein. Denn klar ist: Die Verschiebung der Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen darf sich nicht wiederholen! Deshalb werden wir den Schulen die Aufgaben künftig mit drei Tagen Vorlauf zum Download bereitstellen. Sollte es dann zu einer technischen Störung kommen, bleibt ausreichend Zeit, um den Fehler zu beheben, und die Schülerinnen und Schüler können ihre Prüfungen planmäßig ablegen.“
Um trotz des früheren Downloads die Sicherheit der Abiturprüfungen zu gewährleisten, wird ein weiteres Entschlüsselungsverfahren zum Einsatz kommen, ohne dass sich dadurch in den Abläufen für die Schulen viel ändert. Ihre Zugangsdaten für den Download erhalten sie weiterhin vorab per Post. Damit können die Dateien dann drei Tage vor dem Prüfungstag heruntergeladen werden. Entschlüsseln lassen sie sich jedoch erst mit einem zusätzlichen Freigabeschlüssel, den die Schulen am Tag vor der Prüfung auf digitalem Wege erhalten.
Da der Vertrag mit dem bisherigen Dienstleister im Sommer ausläuft, wird das technische Verfahren zur Bereitstellung der zentralen Prüfungsaufgaben neu ausgeschrieben. In dieser Ausschreibung werden auch die gestiegenen Anforderungen an das System enthalten sein, die sich zum Beispiel dadurch ergeben, dass zukünftig in deutlich größerem Umfang als bisher Videodateien oder Hörverstehensaufgaben in den Prüfungen genutzt werden sollen. Darüber hinaus muss das System höhere Lastspitzen und deutlich mehr parallele Nutzerzugriffe technisch sicher abbilden können und zuvor umfangreich getestet werden. Deshalb wird es künftig vor jedem Prüfungsverfahren einen Volllasttest geben.
„Sollte es trotz aller Vorkehrungen, die wir jetzt treffen, um die Abituraufgaben künftig noch deutlich besser vorzubereiten, noch einmal zu einer technischen Störung kommen, werden wir in Zukunft auch dafür Sorge tragen, dass alle Betroffenen frühzeitig und verlässlich über die aktuellen Entwicklungen informiert werden“, erneuerte Ministerin Feller im Schulausschuss ihr Versprechen, das sie bereits kurz nach der notwendig gewordenen Verschiebung der Abiturprüfungen abgegeben hatte.
Anschließend informierte die Ministerin die Abgeordneten über die von Ernst & Young durchgeführte IT-Schwachstellenanalyse bei der Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS). Zurzeit laufen die Vorbereitungen, die aufgrund der bekanntgewordenen Schwachstellen deaktivierten Systeme wieder in Betrieb zu nehmen. Dazu wird in sogenannten Penetrationstests, kurz: Pen-Tests, das Eindringen in die Systeme von außen simuliert. Solche Pen-Tests sollen künftig weiterhin durchgeführt werden, um die Systeme der QUA-LiS auf mögliche Schwachstellen hin zu untersuchen.
Allerdings müsse es, so Ministerin Feller, „unser Ziel sein, dass nach Möglichkeit erst gar keine Schwachstellen in der IT-Infrastruktur entstehen. Deshalb werden wir weitere Vorkehrungen treffen, um die IT-Sicherheit in der QUA-LiS zu stärken.“ Hierzu wird im Schulministerium ein Kompetenzzentrum eingerichtet. Dort steht künftig ein zentraler Ansprechpartner für Web-Anwendungen bereit. Um für zusätzliche IT-Sicherheit zu sorgen, wird das Kompetenzzentrum zudem die Einhaltung technischer Standards von Web-Anwendungen der QUA-LiS kontrollieren und sichern.
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867 40.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867 3505.
Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw
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