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Ministerin Feller: Nordrhein-Westfalen wird weiter vehement gegen Antisemitismus vorgehen

Die Schul- und Bildungsministerin besuchte die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf

Daphna Schächter (Schulleiterin Yitzhak-Rabin-Grundschule), Bert Römgens (Verwaltungsdirektor Jüdische Gemeinde Düsseldorf), Ministerin Dorothee Feller, Julia Blüm (Vorstandsmitglied Jüdische Gemeinde Düsseldorf), Michael Anger (Schulleiter Albert-Einstein-Gymnasium Düsseldorf)
17.04.2023

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:

Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller besuchte am heutigen Vormittag die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf. Sie traf deren Verwaltungsdirektor Bert Römgens, Vorstandsmitglied Julia Blüm, sowie die Schulleiterin und den Schulleiter der beiden Ersatzschulen in Trägerschaft der Gemeinde in der Landeshauptstadt: Daphna Schächter von der Yitzhak-Rabin-Grundschule und Michael Anger vom Albert-Einstein-Gymnasium. Alle sprachen bei dem Treffen auch darüber, dass die Jüdische Gemeinde und ihre Mitglieder ein integraler und vielfältiger Bestandteil der nordrhein-westfälischen Gesellschaft sind – beispielsweise durch die Ausrichtung des alljährlichen Israel-Tages im Herzen Düsseldorfs oder durch das Lichterfest Chanukka, das jedes Jahr im Dezember die Bevölkerung beim gemeinsamen Anzünden von Kerzen in Synagogen und auf Plätzen vereint. „Die Jüdische Gemeinde ist ungemein wichtig und bereichernd für das gesellschaftliche Zusammenleben in Nordrhein-Westfalen“, sagte die Ministerin, „sie arbeitet darüber hinaus hervorragend mit dem Land zusammen, wofür ich ihr ausdrücklich danke“.

„Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ist ebenfalls sehr dankbar für die sehr positive Kooperation mit dem Land und insbesondere für dessen Bemühungen um Maßnahmen zur Stabilisierung der Unterrichtsversorgung in Zeiten des Lehrermangels, von denen auch die Ersatzschulen profitieren“, sagt Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.

Das Thema Antisemitismus sparte die Ministerin nicht aus. Sie betonte, dass Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Antisemitismusprävention ergriffen hat – gerade auch in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde. So besteht eine Zusammenarbeit mit der von der Gemeinde betriebenen „Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit – Beratung bei Rassismus und Antisemitismus“ (SABRA). Diese hilft bei akuter Diskriminierung und offeriert eine Interventionsunterstützung für Schulen in Nordrhein-Westfalen. Aktuell sind bei SABRA drei abgeordnete Lehrkräfte tätig, welche die Schulen mit der nötigen Fachkenntnis und Sensibilität unterstützen.

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) eröffnet betroffenen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern oder anderen am Schulleben beteiligten Personen die Möglichkeit, über die Website „Report Antisemitism (report-antisemitism.de)“ anonym Angaben zu antisemitischen Vorfällen zu machen – etwa zu einer Bemerkung, antisemitischen Schmierereien oder einem tätlichen Angriff. Auf Basis der erfassten Fälle sollen passgenaue Unterrichtsmaterialien für die unterschiedlichen Schulformen erstellt werden. Das Ministerium für Schule und Bildung hat zudem die Kernlehrpläne in den Gesellschaftswissenschaften und im Fach Deutsch überarbeitet, um auch im Unterricht das jüdische Leben in seiner Vielfalt zu zeigen und antisemitischen Tendenzen entgegenzuwirken. Darüber hinaus sind Reisen und Begegnungen im Rahmen von Partnerschaften mit Schulen, zum Beispiel in Israel oder Polen intensiviert worden.

Einen zentralen Baustein der Erinnerungskultur an Schulen bilden Gedenkstättenfahrten. Die Besuche von Gedenkorten politischer Gewaltherrschaft sind ein wesentlicher Teil des erinnerungskulturellen Lernens. Sie machen die Vergangenheit für die Schülerinnen und Schüler greifbarer und helfen dabei zu verstehen, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit von unschätzbarem Wert für ein Leben in Frieden und Freiheit sind. Seit 2018 fördert das Land Nordrhein-Westfalen schulische Gedenkstättenfahrten mit mittlerweile über zwei Millionen Euro. Seitdem konnten mehr als 13.000 Schülerinnen und Schüler über diese Förderung Orte des Gedenkens im In- und europäischen Ausland besuchen und sich intensiv mit der deutschen Gewalt- und Diktaturgeschichte auseinandersetzen.

Um weitere wertvolle Hinweise für den Umgang mit Antisemitismus zu erhalten, können nordrhein-westfälische Schulen unter anderem unter dem Link „Was tun bei Antisemitismus an Schulen – Handreichung für Düsseldorfer Schulleitungen und Lehrkräfte (duesseldorf.de)“ auf Handreichungen der Bezirksregierungen Düsseldorf, Münster und Arnsberg zurückgreifen. Ferner beschäftigen sich Lehrkräfte in ihrer ersten und zweiten Ausbildungsphase im Rahmen eines thematischen Schwerpunkts mit dem Thema. „Wir handeln in vielen Bereichen“, betonte die Ministerin. „Das Land Nordrhein-Westfalen wird weiter vehement gegen den Antisemitismus vorgehen.“

 

Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867-40.

Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867-3505.

Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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