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Ministerin Gebauer: Wir stärken die berufliche Bildung durch Kooperationen vor Ort – Berufskollegs als bedeutende regionale Standorte

Vier neue Standorte im Schulversuch ‚Regionale Bildungszentren der Berufskollegs‘

25.02.2021

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:

Der Schulversuch „Regionale Bildungszentren der Berufskollegs“ wurde zum zweiten Schulhalbjahr 2020/21 ausgeweitet. Seit dem 1. Februar gibt es an vier weiteren Orten für Berufskollegs die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrer Stadt bzw. ihrem Kreis als Schulträger neue Wege für eine zeitgemäße berufliche Bildung zu erproben, nämlich in Bochum, dem Hochsauerlandkreis, dem Kreis Höxter und dem Kreis Recklinghausen. Staatssekretär Mathias Richter hat dazu heute in Recklinghausen stellvertretend für die weiteren Standorte den Schulversuch näher erläutert. Zu einem „Regionalen Bildungszentrum der Berufskollegs“ schließen sich in Bochum sowie im Hochsauerlandkreis jeweils fünf, im Kreis Höxter zwei und im Kreis Recklinghausen acht Berufskollegs zusammen. Ziel ist, in enger Kooperation mit dem jeweiligen Schulträger regionalspezifische Bildungsangebote vorzuhalten. Dadurch soll die Rolle der Berufskollegs in der Bildungslandschaft nachhaltig gestärkt werden.

Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer sieht in dem Schulversuch eine große Chance für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in Nordrhein-Westfalen: „Die Anforderungen der globalisierten und digitalisierten Arbeitswelt verändern sich fortlaufend und müssen in der beruflichen Ausbildung vor Ort berücksichtigt werden. In der regionalen Weiterentwicklung von Berufskollegs sehe ich deshalb einen vielversprechenden Weg, um die berufliche Bildung nachhaltig zu stärken und fit zu machen für die Zukunft. Ein ‚Regionales Bildungszentrum der Berufskollegs‘ schärft das Profil einer Stadt als Standort für die berufliche Bildung.“

Ziel des Schulversuchs ist, Instrumente für die Weiterentwicklung der Berufskollegs zu Regionalen Bildungszentren in mehreren Städten zu erproben. Dabei soll vor Ort ein bedarfsgerechtes, abgestimmtes Bildungsangebot entwickelt und durch optimierte Prozesse und effizienten Ressourceneinsatz qualitativ hochwertig umgesetzt werden. Die Schulen erproben inhaltliche und organisatorische Änderungen an Bildungsgängen, auch mit Blick auf Anpassungen an regionalspezifische Erfordernisse.

Die teilnehmenden Städte und Kreise setzen sich als „Regionales Bildungszentrum des Berufskollegs“ das Ziel, die Absolventinnen und Absolventen bei ihrem Start in das Berufsleben intensiver zu unterstützen, das digitale Lernen weiterzuentwickeln und das berufliche Weiterbildungsangebot zu verbessern.

Zudem kann die Zusammenarbeit zwischen den Berufskollegs und dem Schulträger gestärkt werden, um gemeinsam zukunftsweisende Maßnahmen in Form von flexiblen Reaktionen auf die Änderungen der Bildungslandschaft und des Wirtschaftsstandortes auf den Weg zu bringen.

Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum: „Ich begrüße die Teilnahme am Schulversuch Regionale Bildungszentren. Die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler möglichst optimal auf die Herausforderungen einer sich ständig ändernden Arbeitswelt vorzubereiten, haben alle fünf städtischen Bochumer Berufskollegs längst für sich erkannt – und mit diesem Schulversuch jetzt sogar für sich erweitert. Ziel ist es, keine Gruppe zurückzulassen, die Potentiale zu entdecken und entsprechend zu fördern, um möglichst allen eine positive berufliche Zukunft in unserer Region eröffnen zu können.“

Landrat Bodo Klimpel, Kreis Recklinghausen: „Unser Ziel ist es, jungen Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die bestmöglichen Bildungschancen und damit eine Perspektive für ihr ganzes berufliches Leben zu bieten. Dafür setzen wir uns als Kreis Recklinghausen mit unseren Berufskollegs seit vielen Jahren mit großem Engagement ein. Wir wissen: Bildung ist der Schlüssel für die erfolgreiche Weiterentwicklung einer Region. Mit der Teilnahme an dem Schulversuch bauen wir unser gutes Angebot weiter aus und unterstreichen einmal mehr, dass ‚Beste Bildung für alle‘ im Kreis Recklinghausen mehr als nur ein Versprechen ist. Für diese Chance und die regionale Unterstützung danke ich dem Land.“ 

Landrat Dr. Karl Schneider, Hochsauerlandkreis: „Die Zusammenarbeit unserer fünf Kreis-Berufskollegs im Regionalen Beruflichen Bildungszentrum wird durch die Genehmigung des Schulversuches gestärkt. Das Projekt ermöglicht es uns, gemeinsam ein attraktives koordiniertes Bildungsangebot für die Region, ihre Wirtschaft und ihre Auszubildenden zu erstellen. Wir erhoffen uns durch den Schulversuch, durch eine gezielte Vernetzung gefährdete Bildungsgänge langfristig in der Region zu halten sowie zusätzlich neue Bildungsgänge anbieten zu können. Damit wollen wir zur wichtigen Fachkräftesicherung in der Region beitragen.“

Landrat Michael Stickeln, Kreis Höxter: „Wir freuen uns, die beiden Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises Höxter zu einem Regionalen Bildungszentrum weiterzuentwickeln. Der Schulversuch bietet uns die großartige Chance, neue Wege zu gehen, um die betriebs- und wohn-ortnahe berufliche Bildung auch in einem flächengroßen, ländlich geprägten Kreis wie dem Kreis Höxter dauerhaft zu sichern. Wir sehen darin eine deutliche Stärkung der Berufskollegs, die mit ihren exzellenten, innovativen Aus- und Weiterbildungsangeboten eine wichtige Säule in unserer Bildungs- und Wirtschaftsregion darstellen. Dafür möchte ich mich beim Land ausdrücklich bedanken.“

Vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen, die in dem ersten „Regionalen Berufsbildungszentrum Dortmund“ seit dem Start des Schulversuchs im Jahr 2019 gesammelt wurden, werden „Regionale Bildungszentren der Berufskollegs“ mit Düsseldorf und Krefeld und nun Bochum, dem Hochsauerlandkreis, dem Kreis Höxter und Recklinghausen an weiteren Orten erprobt. Der Schulversuch ist auf fünf Jahre angelegt. Nach Abschluss des Schulversuchs strebt das Land an, eine flächendeckende Übernahme von erfolgreich erprobten Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. Das Land unterstützt die Berufskollegs der teilnehmenden Städte und Kreise bei der Umsetzung des Schulversuchs mit insgesamt 17,5 Stellen für multiprofessionelle Teams und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Berufliche Bildung. Zudem wird der Schulversuch wissenschaftlich begleitet.

„Unsere Berufskollegs sind wichtige regionale Bildungsakteure. Sie leisten zusammen mit allen Akteuren der beruflichen Bildung einen großen Beitrag zur Sicherstellung eines zukunftsweisenden und wettbewerbssichernden Fachkräftenachwuchses. Gemeinsam mit den Schulträgern und den Schulen arbeiten wir als Land kontinuierlich an neuen Ideen zur Nutzung von Synergien und zur Schaffung gemeinsamer Strukturen, um bestmögliche Bildungsverläufe zu gestalten. Dazu gehört auch, die schulische Freiheit und Eigenständigkeit der Berufskollegs zu fördern. Mit den ‚Regionalen Bildungszentren der Berufskollegs‘ eröffnet sich dafür ein neuer Raum“, so Ministerin Gebauer abschließend.

Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867-40.

Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867-3505.

Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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