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Vor einem Treppenaufgang im Düsseldorfer Landtag stehen Ricarda Steinmayr, Professorin an der Technischen Universität Dortmund, Ministerin Dorothee Feller, Westlotto-Geschäftsführer Andreas Kötter und Alice Bienk, Schulleiterin des Elsa-Brandström-Gymnasiums in Oberhausen

Mit mentaler Stärke durchs Leben gehen

Schulministerium, die TU Dortmund und Westlotto stellen neues Schulprogramm „MindOut“ zur Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor / Schulministerin Dorothee Feller: „MindOut kann unsere Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, Herausforderungen mit einem stabilen Selbstwertgefühl zu bewältigen.“ 

20.12.2024

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: 

Um Herausforderungen in einer Zeit zahlreicher Krisen besser meistern zu können, benötigen junge Menschen soziale und emotionale Schlüsselkompetenzen. Sie müssen in der Lage sein, mit ihren Gefühlen umzugehen, anderen Unterstützung in Problemlagen anzubieten, selbst Hilfe annehmen zu können, mit Selbstvertrauen durch den Alltag zu gehen und nicht zuletzt auf ihr eigenes Wohlbefinden und eine positive Grundstimmung zu achten. Diese und andere relevante Fähigkeiten fördert ein neues Programm, das Schulministerin Dorothee Feller am Freitag, 20. Dezember 2024, gemeinsam mit Westlotto-Geschäftsführer Andreas Kötter und Ricarda Steinmayr, Professorin für Pädagogische und Differentielle Psychologie an der Technischen Universität (TU) Dortmund, in der Landespressekonferenz vorstellte. Es heißt „MindOut“ und soll in den kommenden Jahren in möglichst vielen nordrhein-westfälischen Schulen durchgeführt werden.

„Die Problemlagen der vergangenen Jahre zu nennen wären hier beispielsweise die COVID-Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine oder auch Bedrohungen für unsere Demokratie wie Extremismus, Antisemitismus oder Fake News – haben dazu beigetragen, dass die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zunehmend belastet ist. Auch Themen wie Gewalt und Aggressionen, nicht nur an Schulen, fordern unsere Gesellschaft heraus. Das neue Programm kann Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, Herausforderungen mit einem stabilen Selbstwertgefühl zu bewältigen“, sagte Ministerin Feller. Das Grundkonzept von MindOut ist in Irland bereits erfolgreich zur Stärkung des sozialen und emotionalen Wohlbefindens von Jugendlichen eingesetzt und evaluiert worden. In Deutschland wird es wissenschaftlich begleitet und implementiert von der TU Dortmund. 

„MindOut kann dabei helfen, die Problembewältigung bei jungen Menschen in der Schule und im Alltagsleben zu verbessern, Stress und negative Emotionen wie Ängstlichkeit zu senken und das subjektive Wohlbefinden nachhaltig zu verbessern“, betonte Professorin Steinmayr. Das Landesunternehmen Westlotto fördert die Einführung mit 250.000 Euro. „MindOut stärkt Jugendliche und leistet wichtige Präventionsarbeit durch Wissenschaft und Fachexperten. Für uns ist die Unterstützung dieses Programms eine logische Weiterentwicklung unseres breiten Engagements, um Jugendliche über die Gefahren von Glücksspiel und glücksspielähnlichen Angeboten im Netz aufzuklären“, erläuterte Westlotto-Geschäftsführer Kötter. 

MindOut basiert auf der Förderung von fünf Schlüsselkompetenzen des sozialen und emotionalen Lernens: Selbstbewusstsein, Selbstorganisation, soziales Bewusstsein, Beziehungspflege und verantwortliches Entscheidungsverhalten. Diese werden in insgesamt 13 Sitzungen vermittelt. Regelmäßig wird dabei ein Kernthema mit zahlreichen Übungen und kurzweiligem Multimedia-Einsatz behandelt – zum Einsatz kommen etwa Videos und Audiofiles. So lernen die jungen Menschen beispielsweise konstruktive Bewältigungsstrategien in belastenden Situationen, mit negativen Emotionen besser umzugehen und sich durch gelebte Beziehungen zu ihnen wichtigen Menschen als wertvoller Teil der Gesellschaft akzeptiert zu fühlen. MindOut beschränkt sich nicht nur auf eine Anwendung in Klassen- oder Kursverbünden, sondern bietet auch Materialien und Aktivitäten, die für das Wohlbefinden aller am Schulleben Beteiligten im Alltag förderlich sind. Um all diese Möglichkeiten gezielt einsetzen zu können, schult ein Team der TU Dortmund mit Expertise in pädagogischen und psychologischen Fragestellungen unter Leitung von Professorin Steinmayr die beteiligten Lehrkräfte und weist diese dann mit einem MindOut-Zertifikat als qualifizierte Trainerinnen und Trainer aus.

Wie das neue Programm ins Schulleben integriert werden kann, haben Schülerinnen und Schüler des Elsa-Brandström-Gymnasiums in Oberhausen bereits in einer Pilotphase erleben können. In der Ruhrgebietsstadt kam das Programm in einer 9. Klasse mit positiven Wirkungen zur Anwendung, wie Schulleiterin Alice Bienk bilanziert. „Die Jugendlichen wurden anschließend anonym befragt und haben mit großer Mehrheit berichtet, dass ihnen das Programm wertvolle Instrumentarien zur besseren Bewältigung von Alltagssituationen an die Hand gegeben und vor allem auch viel Spaß gemacht hat. Deswegen haben wir „MindOut“ ab diesem Schuljahr fest in den Stundenplan des Jahrgangs 10 integriert.“

Die Einführungsphase von MindOut hat nun mit einem Einladungsschreiben von Ministerin Feller an rund 600 Schulen begonnen, die im Ruhrgebiet und in den Regionen Köln und Düsseldorf beheimatet sind. Im Frühjahr des kommenden Jahres können zunächst bis zu 80 Schulen qualifiziert werden, um mit dem Programm zu starten. Begonnen wird in den Klassen 9 bis 11. „Die Universität Dortmund wird die MindOut-Schulen eng begleiten, Lehrerinnen und Lehrer fachlich schulen und das Programm sorgfältig evaluieren“, sagte Professorin Steinmayr. Im kommenden Frühjahr sollen dann weitere nordrhein-westfälische Schulen eingeladen werden, die am Startchancen-Programm teilnehmen und somit als Schulen in herausfordernden Lagen gezielt unterstützt werden.

Ministerin Feller ist sicher, dass MindOut nachhaltige gute Wirkungen zeitigen kann: „An dem Programm partizipierende Schulen profitieren mit hoher Wahrscheinlichkeit auf mehreren Ebenen. Zum einen reduziert eine Förderung des Wohlbefindens psychische Belastungen und riskante Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern im Schulkontext. Zum anderen können u.a. atmosphärische Verbesserungen auch das Wohlbefinden von beteiligten Lehrerinnen und Lehrern steigern.“ 

Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867 40.

Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867 3505.

Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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