Pakt für Informatik bereitet Schülerinnen und Schüler auf die digitalen Anforderungen der Arbeitswelt vor
Pilotprojekte in Kamp-Lintfort, Köln, Südwestfalen, Bottrop/Oberhausen und Gütersloh
Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie und das Ministerium für Schule und Bildung teilen mit:
Das Programmieren einer App, digitale Fertigungsmethoden oder der Einsatz von Virtual Reality: Im Pakt für Informatik arbeiten Unternehmen und Schulen außerhalb des Unterrichts praxisnah zusammen, um die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Informatik und Digitalisierung zu unterstützen. In insgesamt fünf Netzwerken in ganz Nordrhein-Westfalen erwerben die Fachkräfte von morgen so bereits frühzeitig IT-Kenntnisse. Das Pilotvorhaben haben heute Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Schulministerin Yvonne Gebauer vorgestellt.
Minister Pinkwart: „In Deutschland fehlten Ende 2020 rund 86.000 IT-Fachkräfte. Dieser Mangel betrifft die gesamte Wirtschaft ebenso wie die Schulen, die Wissenschaft und die Verwaltung. Umso wichtiger ist es, Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig für Technik, Naturwissenschaften und Informatik zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich Fachkenntnisse anzueignen. Praxisorientierte Projekte, wie wir sie im Pakt für Informatik durchführen, sind hierbei eine große Hilfe. Wir möchten in Zukunft noch viele weitere Unternehmen und Schulen einbinden, um das Interesse der Jugendlichen zu wecken und die Fachkräfte von morgen zu gewinnen.“
Ministerin Gebauer: „Junge Menschen auf ihr Leben in einer sich immer weiter digitalisierenden Welt vorzubereiten, ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Pakt für Informatik verfolgt einen gewinnbringenden Ansatz, bei dem unsere Schulen mit Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis zusammenarbeiten. Über das von uns neu eingeführte Pflichtfach Informatik hinaus leistet der Pakt für Informatik damit einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von Digital- und Medienkompetenz. Ziel der Landesregierung ist, dass künftig keine Schülerin und kein Schüler die Schule ohne informatisches Basiswissen und Grundkenntnisse im Programmieren verlässt.“
Im Pakt für Informatik arbeiten Schul- und Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der IHK Nordrhein-Westfalen, unternehmer.nrw, dem Branchenverband Bitkom und der Landesinitiative Zukunft durch Innovation daran, dass Kinder und Jugendliche ab Sekundarstufe I das Programmieren erlernen und mit Hilfe von Algorithmen Probleme lösen. Grundlage der außerschulischen Bildungsmaßnahme sind Elemente informatischer Grundbildung gemäß dem Medienkompetenzrahmen NRW des Schulministeriums.
Die Pilotprojekte in Köln, Kamp-Lintfort, Bottrop und Oberhausen, Gütersloh und Südwestfalen haben nach den Sommerferien 2020 begonnen und sind zunächst auf zwei Schuljahre ausgelegt. Die Pilotphase unterstützt das Land mit 500.000 Euro.
Kurzbeschreibungen der Pilotprojekte:
Hochschule Rhein-Waal– zdi-Zentrum Kamp-Lintfort
In dem Vorhaben „FabStore“ entsteht eine Online-Börse, auf der Open-Source-Produkte zum Nachbau angeboten werden. Diese Produkte können in Workshops oder Projektkursen sowie in Schulen und Schülerlabors verwendet werden. Auch Produkte, die zuhause nachgebaut werden können, sind geplant. Mit dem Nachbau erlernen die Kinder und Jugendlichen digitale Fertigungsmethoden: Das sind Design- und Fertigungsverfahren, bei denen Daten direkt zur Steuerung von Anlagen (3D-Drucker, CNC-Fräsen, Lasercutter) verwendet werden, um verschiedene Teilchen zu erschaffen. Die Projektumsetzung erfolgt in Unternehmen, an Schulen im Rahmen außerunterrichtlicher Projektkurse oder im Schülerlabor an der Hochschule.
Lernende Region – Netzwerk Köln e.V. – zdi-Zentrum Köln: „DigiGeeksCGN – Dein Pakt für Informatik“
In dem Vorhaben lernen Jugendliche anhand verschiedener Programmiersprachen die Grundsätze der Softwareentwicklung: Die Schülerinnen und Schüler lösen mit einem selbstprogrammierten Roboter Aufgaben, konzipieren und programmieren im Team eine Chat-App gegen Vereinsamung in Corona-Zeiten oder programmieren ihre eigene Virtual Reality-Anwendung. Expertinnen und Experten aus der IT-Branche geben ehrenamtlich Einblicke in ihren Berufsalltag und entwickeln gemeinsam mit den Jugendlichen Praxislösungen für konkrete Fragestellungen.
„MI(N)T IT in die Zukunft – DigITal für SWF“ des Technikzentrums Südwestfalen gGmbH – zdi-Netzwerk technik_mark und Ennepe-Ruhr
Das Vorhaben setzt sich aus zwei wesentlichen Bausteinen zusammen: Zum einen wird eine Online-Befragung durchgeführt zum Ist-Zustand der Digitalisierung an Schulen. Zum anderen setzen die Schülerinnen und Schüler praxisnahe Projekte um: Gemeinsam mit IT-Experten aus Unternehmen und der Fachhochschule programmieren sie eine CO2-Ampel und bauen eine App, über die die Daten ausgelesen werden können. In einem anderen Format konzipieren sie eine Produktionsstraße mit vollautomatischen Steuerungsprozessen am Beispiel der Papierherstellung. Darüber hinaus erhalten die Jugendlichen einen Einblick in Ausbildungs-, Berufs- und Studienmöglichkeiten im Bereich Digitalisierung und IT. Die Lernangebote sollen als Teil der MINT-Förderung einen festen Platz an den Schulen erhalten. Durchgeführt werden die Projekte am Technikzentrum Südwestfalen in Lüdenscheid und am sich im Aufbau befindenden Technikzentrum in Hagen.
Digital4u – Finde deinen Traumberuf! – zdi-Zentren Bottrop und Oberhausen
Digital4u weckt durch praktische Mitmachangebote die Begeisterung junger Menschen für die digitalisierte Arbeitswelt. In Zusammenarbeit mit Experten aus der Wirtschaft bekommen die Jugendlichen über Apps, programmierbare Roboter oder Mikrocontroller Einblicke in unterschiedliche Anwendungsfelder wie Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Energieinformatik oder Softwareentwicklung. In einem Projekt etwa programmieren die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe einer Blockprogrammiersprache eine Ampelschaltung und erlernen damit grundlegende Programmierkenntnisse.
„Pakt für Informatik im Kreis Gütersloh“ der pro Wirtschaft GT GmbH – zdi-Zentrum pro MINT GT:
Das Vorhaben fördert durch vielfältige Maßnahmen das interdisziplinäre Arbeiten an den Schulen und verknüpft das Fach Informatik mit anderen Fächern. Die Erfahrungen aus den bereits vorhandenen Online-Angeboten nutzt das Netzwerk mit Partnern aus Unternehmen, Hochschulen und Schülerlaboren, um weitere hybride Bildungsangebote zu entwickeln. Derzeit entwickeln die Projektpartner zum Beispiel gemeinsam mit der Stadt Gütersloh ein Projekt, in dem sie die Gütersloher Geschichte durch den Einsatz von virtueller Realität erlebbar machen: ein Geschichtskurs liefert die Inhalte, der Informatikkurs übernimmt die technische Umsetzung. Durch die hybriden Formate können sich die Schülerinnen und Schüler auch zuschalten. So ist es etwa möglich, einen Einblick in den Arbeitsalltag von Servicetechnikern zu geben, die sich durch Fernwartung auf Systeme aufschalten und so die Facharbeiterinnen und Facharbeiter unterstützen. Als weiteres Projekt erarbeitet das zdi-Zentrum zurzeit gemeinsam mit ein paar Schulen Angebote in der Spieleprogrammierung über die Blockprogrammierung Scratch.
Videos zu den Pilotprojekten finden Sie unter
wirtschaft.nrw/pressemitteilung/pakt-fuer-informatik
Pressekontakte:
Matthias.Kietzmann [at] mwide.nrw.de (Matthias[dot]Kietzmann[at]mwide[dot]nrw[dot]de), 0211 61772-143
Daniel.Koelle [at] msb.nrw.de (Daniel[dot]Koelle[at]msb[dot]nrw[dot]de), 0211 5867-3517
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 61772-0 oder an: Telefon 0211 5867-40.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Telefon 0211 61772-204 oder an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867-3505.
Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw
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