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„Schule der Filmbildung NRW“: Zertifizierungsprogramm für weitere Schulen geöffnet

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„Schule der Filmbildung NRW“: Zertifizierungsprogramm für weitere Schulen geöffnet

Audiovisuelle Medien umgeben uns alle. Das Zertifizierungsprogramm „Schule der Filmbildung NRW“ bereitet gezielt darauf vor und fördert die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern. Bewerbungen sind ab sofort möglich! 

[Schule NRW 06-24]

Im August 2019 startete das Zertifizierungsprogramm „Schule der Filmbildung NRW“ mit zunächst drei Schulen in die Pilotierungsphase. Es wurde von FILM+SCHULE NRW aufgelegt, um Schulen gezielt dabei zu unterstützen, die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I nachhaltig in Bezug auf unterschiedliche auch digitale audiovisuelle Medien analytisch wie praktisch im Fachunterricht an Gymnasien und Gesamtschulen zu fördern und zu standardisieren.  

Alle drei Pilotschulen haben die zweijährige Zertifizierungsphase mit einer Unterbrechung durch die Pandemie erfolgreich durchlaufen und werden mit einer Urkunde als „Schule der Filmbildung NRW“ ausgezeichnet. Zum Start der nächsten Qualifizierungsrunde im August 2024 können ab sofort bis zu zehn neue Gymnasien und Gesamtschulen aus NRW in das Programm aufgenommen werden. 

 

Ziele des Programms

Die Zielsetzung des Zertifizierungsprogramms ist es, Schülerinnen und Schüler in einer immer stärker digitalisierten Welt in der Auseinandersetzung mit audiovisuellen Medien zu befähigen und ihnen besonders über die analytischen Werkzeuge einen selbstbestimmten Umgang mit diesen Medien zu ermöglichen. In Zeiten von Instagram, TikTok, YouTube und Co. muss eine anzubahnende (Bewegt)Bildlesekompetenz als elementare Kulturtechnik und Teil demokratischer Bildungsarbeit verstanden werden. Einen weiteren wichtigen Beitrag können Kinder- und Jugendfilme in diesem Zusammenhang außerdem durch ihre Niedrigschwelligkeit, Anschaulichkeit und Identifikationspotenziale mit Protagonistinnen und Protagonisten besonders in Bezug auf brisante Themenfelder wie beispielsweise Rassismus oder Antisemitismus leisten.  

Um eine systematische Qualifizierung im Bereich der audiovisuellen Medienbildung sicherzustellen, werden den teilnehmenden Schulen von FILM+SCHULE NRW umfangreiche Unterrichts- und Unterstützungsmaterialien wie auch Qualifizierungsmodule für die beteiligten Lehrkräfte zur Verfügung gestellt. Die teilnehmenden Schulen verpflichten sich im Gegenzug dazu, Filmbildung durch spezielle Unterrichtsvorhaben fest in den schulinternen Lehrplänen und im hauseigenen Medienkonzept zu verankern und zu einem besonderen Schwerpunkt ihres didaktisch-pädagogischen Profils zu machen.

 

Filmanalyse und Filmpraxis im Unterricht

Dabei ist vorgesehen, dass die Schulen filmanalytische Unterrichtsvorhaben in die schulinternen Lehrpläne des Faches Deutsch in den Jahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10 implementieren. Hier wird angeknüpft an den Literaturunterricht, standardisiert mit den filmischen Erzählungen „Rico, Oscar und die Tieferschatten“ (Jahrgangsstufe 5/6) und „Tschick“ (Jahrgangsstufe 7/8) gearbeitet, die im Rahmen des Ausgezeichnet!-Labels über die Bildungsmediathek NRW als Landeslizenzen zur Verfügung stehen und mit ausgearbeitetem Unterrichtsmaterial von FILM+SCHULE NRW versehen sind. In der Jahrgangsstufe 9/10 findet im Rahmen der Auseinandersetzung mit Sachtexten eine Analyse unterschiedlicher Influencer-Videos, wahlweise mit dem inhaltlichen Fokus „Sprachliche und mediale Vermittlung von Rollenbildern“ oder „Sprachliche und mediale Mittel der Beeinflussung“ statt.

In den Fächern Wirtschaft-Politik, Gesellschaftslehre oder Englisch ist fakultativ eine zusätzliche filmanalytische Einheit zu den Themenfeldern Rassismus und/oder Antisemitismus vorgesehen. 

Im Bereich der Filmpraxis sind insgesamt drei konkrete filmpraktische Formate einmal pro Doppeljahrgangsstufe in Anbindung an die Fächergruppen Mathematik/Naturwissenschaften (Explainity-Clip), Gesellschaftswissenschaften (Erklärstück) und Kunst/Musik (StopMotion-Clip) verbindlich in die Lehrpläne aufzunehmen. Hier haben die Schulen in Abfolge der drei Einheiten und der Fächerwahl innerhalb der Gruppen freien Gestaltungsspielraum. 

Neben der Aufnahme regulärer Filmbildungsvorhaben in die schulinternen Lehrpläne besuchen alle Pilotschulen die SchulKinoWochen NRW. Außerdem arbeiten sie im Jahrgang 9/10 im Rahmen eines Wahlpflichtfaches in einem Vertiefungsangebot mit externen Partnerinnen und Partnern zusammen. Beispielsweise ist so an einer Pilotschule im Fach Darstellen und Gestalten ein Dokumentarfilm über einen Stadtteil und seine Bewohner entstanden, eine andere Schule drehte angebunden an den Kurs „KunstMusikDarstellen“ ein Musikvideo für die Schülerband: https://www.youtube.com/watch?v=HGMTufsXAUw 

 

Bei Interesse an dem Zertifizierungsprogramm wenden Sie sich gerne an FILM+SCHULE NRW. Mehr Infos finden Sie unter: https://www.filmundschule.nrw.de/schule-der-filmbildung