[Schule NRW 02-19]

Talenten auf der Spur

Jedes Kind hat Talente – der Bildungserfolg soll nicht vom Elternhaus abhängen. 35 Schulen in NRW bekommen jetzt im Schulversuch Talentschulen mehr Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche zu fördern. Sie liegen dort, wo sich Herausforderungen etwa durch Zuwanderung oder niedrigen ökonomischen Status ergeben.

Schulministerin Yvonne Gebauer und Staatssekretär Mathias Richter haben Anfang Februar die ersten 35 Talentschulen vorgestellt. Diese wurden von einer unabhängigen Jury aus Expertinnen und Experten zwischen Anfang Dezember 2018 und Ende Januar 2019 aus insgesamt 149 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt. Mit dem Schulversuch sollen Wege und Maßnahmen erprobt werden, wie an Schulen in herausfordernden Lagen der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen von den individuellen Voraussetzungen ihres Elternhauses und sozialen Umfeldes entkoppelt werden kann.

Jedes Kind hat Talente und ein Recht darauf, in seiner Schule zum individuell besten Bildungsergebnis begleitet zu werden. Schulen stehen teilweise vor besonderen Herausforderungen und benötigen auch besondere Unterstützung, um diesem Anspruch gerecht werden zu können.

Von zentraler Bedeutung bei der Auswahl der Talentschulen durch die Jury war die Darlegung der Schule, wie die Inhalte des Schulversuchs vor dem Hintergrund der bestehenden Herausforderungen umgesetzt werden sollen. Der Jury wurden dabei zur Einschätzung der Herausforderungen Daten zur Schule und zur Schülerschaft zur Verfügung gestellt.

Die jetzt ausgewählten Schulen starten nach den Sommerferien mit der Umsetzung des Schulversuchs. Sie setzen besondere Förderprofile um, erhalten Impulse zur Schul- und Unterrichtsentwicklung und zusätzliche Ressourcen, um den Schulversuch erfolgreich umzusetzen. Zum Schuljahr 2020/2021 werden weitere Schulen bis zur maximalen Gesamtzahl von 60 Talentschulen aufgenommen. Die weiteren Schulen werden in einem erneuten Bewerbungsverfahren ausgewählt, zu dem das Ministerium für Schule und Bildung kurzfristig nähere Informationen veröffentlichen wird.

Unter den 35 aktuell ausgewählten Schulen sind 29 Schulen mit Sekundarstufe I und sechs Berufskollegs. 22 Schulen liegen im Ruhrgebiet (Gebiet des Regionalverbands Ruhr), in dem sich bestimmte Herausforderungen und Problemlagen der Schülerschaft zum Teil konzentrieren. Der Schulversuch Talentschulen soll aber landesweit Wirkung zeigen und auch in anderen Regionen bestehen an Schulen besondere Herausforderungen, wie die Auswahl der Talentschulen durch die Jury zeigt.

Wichtig war auch, dass die Bewerbung zum Schulversuch das Engagement des Schulträges deutlich macht. Schulen, die sich wegen des Zusammentreffens bestimmter Herausforderungen in besonders ungünstiger Lage für die Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler befinden, benötigen eine Ebenen übergreifende Unterstützung, zu der insbesondere auch das Engagement des Schulträgers bei der Gestaltung der regionalen Schullandschaft gehört.

Die Talentschulen machen sich jetzt auf den Weg, um Maßnahmen zu erproben, die später allen Schulen zugutekommen sollen. Weitere Informationen zum Schulversuch finden Sie hier.