
Gleichstellung
Rechtliche Vorgaben zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern gelten als Teil des Dienstrechts auch für das Landespersonal im Ressortbereich des Schulministeriums (Schulen, Schulaufsicht, Zfsl etc.). Verantwortlich für die Umsetzung sind in erster Linie die Führungskräfte. Gleichstellungsbeauftragte und Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen wirken unterstützend mit. Nachstehend sind Handlungshilfen und Rechtsinformationen für die Praxis zusammengestellt:
Geschlechtersensible Bildung
Zum Bildungsauftrag der Schulen in Nordrhein-Westfalen gehört die Aufgabe, den Verfassungsgrundsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter zu beachten und darauf hinzuwirken, dass Benachteiligungen beseitigt werden (§ 2 Abs. 7 Schulgesetz). Ziel ist es, die einschränkenden Wirkungen von Geschlechterstereotypen zu erkennen und die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten und Interessen zu fördern.
Internetangebot für geschlechtersensible Bildung der QUA-LiS NRW
Im Internetportal für geschlechtersensible Bildung der QUA-LiS NRW werden Informationen und Praxismaterialien zur geschlechtersensiblen Bildung bereitgestellt. Zudem informiert das Portal über regelmäßig stattfindende Fachtage der QUA-LiS NRW zur geschlechtersensiblen Bildung mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Das Portal leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Schulen bei einer geschlechtersensiblen Bildung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Schule der Vielfalt
Das Antidiskriminierungsprogramm und Schulnetzwerk „Schule der Vielfalt“ fördert die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Schulwesen. Es wird auf Landesebene als Kooperationsprogramm zwischen dem Schulministerium, Rosa Strippe e. V. und rubicon e. V. gemeinsam mit SCHLAU NRW durchgeführt. Unter anderem durch Projektschulen, Beratung und Vernetzung, Kooperationen im Bereich der Lehrkräftebildung, Veranstaltungen und Praxismaterialien leistet es einen wichtigen Beitrag gegen Diskriminierung und für ein respektvolles und demokratisches Miteinander:
Broschüren des Schulministeriums
- Pädagogische Orientierung für eine geschlechtersensible Bildung an Schulen in Nordrhein-Westfalen
- Typisch Mädchen, typisch Junge – oder doch nicht? Geschlechterrollenerziehung in der Schule"
Weitere Informationen
Gender Mainstreaming
Das Besondere an der neuen Ausrichtung der Gleichstellungspolitik ist, dass sie nicht von sichtbaren oder vermuteten Defiziten ausgeht und entsprechend situationsbezogen Abhilfe schafft. Die Gender-Strategie setzt vielmehr viel früher und als generelles Leitkriterium an: schon bei der Planung und Entwicklung, aber auch bei der Durchführung und Evaluation einer Maßnahme wird untersucht, ob und in welcher Weise sie Frauen und Männer - unmittelbar oder mittelbar - betrifft. Ungleichheiten werden mit der Fragestellung überprüft, ob dadurch Nachteile für die eine oder andere Zielgruppe - unmittelbar oder mittelbar - entstehen und welche Lösungsalternativen zu entwickeln sind. Je nach Ergebnis kann von vornherein eine politische Entscheidung, ein Gesetz oder eine Umsetzungsmaßnahme mit größerer Treffsicherheit auf die Bedürfnisse einer Zielgruppe ausgerichtet werden. Aufwändige Nachbesserungen bei Fehlentwicklungen werden damit vermieden.
Spezielle Frauenförderung wird damit nicht entbehrlich, denn die Gender-Prüfung kann (und wird häufig noch) zu dem Ergebnis führen, dass Frauen und Mädchen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern mittelbaren und unmittelbaren Benachteiligungen ausgesetzt sind und daher eine spezifische Förderung weiterhin nötig ist. Es kann sich aber auch ein Förderungsbedarf für Männer ergeben, denn Gender Mainstreaming zwingt den Blick auch auf die männlichen Lebenslagen, auf strukturelle, mittelbare Benachteiligungen (z.B. Gesundheit) und fordert deren Ausgleich. Ziel der Gender-Strategie ist es letztendlich, eine Chancengleichheit für Frauen und Männer im Sinne einer echten Wahlfreiheit für eine gleichwertige freie Lebensgestaltung zu realisieren und Benachteiligungen gar nicht erst entstehen zu lassen. In der Pflicht zur Umsetzung der Strategie sind alle, die in Politik und Verwaltung verantwortlich agieren.
Wie Gender Mainstreaming in den Handlungsfeldern des Systems "Schule" konkret ansetzen kann, ist in einer Informationsbroschüre dargestellt.
Detaillierte Beiträge zu einzelnen Arbeitsfeldern sind in dem Reader "Schule im Gender Mainstream" enthalten.
Newsletter „Gleichstellung in Schule und ZfsL“
Der Newsletter Gleichstellung in Schule und ZfsL erscheint seit Juni 2011 regelmäßig. Er wird an alle Schulen versandt und ist hier in allen Ausgaben abrufbar.
- Newsletter - Ausgabe 1/2023 Weibliche Genitalbeschneidung
- Newsletter - Ausgabe 1/2022 Geschlechtersensibilität im Fokus
- Newsletter - Ausgabe 1/2020 Gendersensible Medienbildung
- Newsletter - Ausgabe 1/2019 Praxisbeispiel: Gender-Projektwoche an einer Schule
- Newsletter - Ausgabe 1/2018 Schule im Spiegel der Gleichstellungspolitik
- Newsletter - Ausgabe 2/2017 KMK-Leitlinien zur geschlechtersensiblen Bildung an Schulen
- Newsletter - Ausgabe 1/2017 Neuerungen im Gleichstellungsrecht
- Newsletter - Ausgabe 1/2016 Der Weg in die Schulleitung
- Newsletter - Ausgabe 2/2015 Geschlechterstereotype in der Berufswahl
- Newsletter - Ausgabe 1/2015 Schulische Mädchen- und Jungenförderung
- Newsletter - Ausgabe 2/2014 Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Lehrkräfte
- Newsletter - Ausgabe 1/2014 Geschlechteraspekte in der historisch-politischen Bildung
- Newsletter - Ausgabe 2/2013 Betreuungsmodelle für Kinder von Lehrkräften
- Newsletter - Ausgabe 1/2013 Geschlechterfragen in der Unterrichtspraxis
- Newsletter - Ausgabe 1/2012 Gleichstellungsaufgaben in der Schulaufsicht
- Newsletter - Ausgabe 2/2011 „Gender-Parcours“ zur Sensibilisierung für Geschlechterstereotype
- Newsletter - Ausgabe 1/2011 Aspekte einer geschlechtersensiblen Schule