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Türkisch an Schulen in Nordrhein-Westfalen

Türkisch

Gymnasium Luisenschule, Mühlheim (© Alex Büttner)
(© Alex Büttner)

 

Türkisch kann in Nordrhein-Westfalen im herkunftssprachlichen und im Fremdsprachenunterricht gelernt werden. Der herkunftssprachliche Türkischunterricht wird in NRW von der Primarstufe bis zum Ende der Sekundarstufe I angeboten. An mehreren weiterführenden Schulen können Schülerinnen und Schüler Türkisch als Fremdsprache ab Klasse 6 bzw. ab Klasse 8 oder als neu einsetzende Fremdsprache in der gymnasialen Oberstufe wählen. Türkisch kann als Grundkurs und/oder als Leistungskurs belegt und mit der Abiturprüfung abgeschlossen werden. Konstruktionsvorgaben und allgemeine fachliche Hinweise für das Fach Türkisch im Abitur finden sich hier.

Sofern ein entsprechendes schulisches Angebot besteht, können am fortgeführten Türkischunterricht in der gymnasialen Oberstufe Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die in der Sekundarstufe I entweder Türkisch als 2. oder 3. Fremdsprache ab Klasse 6 bzw. ab Klasse 8 (G8) oder Klasse 9 (G9) oder den herkunftssprachlichen Unterricht Türkisch erfolgreich mit der Prüfung am Ende der Sekundarstufe I abgeschlossen haben. Ebenfalls kann bei entsprechendem schulischem Angebot Türkisch als in der gymnasialen Oberstufe neu einsetzende Fremdsprache gewählt werden. Der Türkischunterricht in Nordrhein-Westfalen wird von Lehrkräften erteilt, die ihre Lehrbefähigung durch ein grundständiges Lehramtsstudium an der Universität Duisburg-Essen (Campus Essen) mit anschließendem Referendariat an Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung in Gelsenkirchen, Leverkusen oder Oberhausen erworben haben.

Der inhaltliche und methodische Rahmen wird durch kompetenzorientierte Lehrpläne für Türkisch in den Sekundarstufen I und II und für den herkunftssprachlichen Unterricht gesetzt. Die Lehr- und Lernmittel werden vom Schulministerium NRW geprüft und genehmigt.

Der kostenlose Download der Kernlehrpläne ist hier möglich.

Der moderne kompetenzorientierte Türkischunterricht ist gekennzeichnet durch die Entwicklung kommunikativer Kompetenzen im Spektrum der fremdsprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten "Hörverstehen/Hör-Sehverstehen", "Sprechen", "Leseverstehen", "Schreiben" und "Sprachmittlung". Diese Kompetenzen werden im Türkischunterricht auf Verwendungssituationen im Alltag, in der Aus- und Weiterbildung sowie in Situationen der berufsorientierten Kommunikation bezogen.
Der Türkischunterricht entwickelt systematisch interkulturelle Kompetenzen; es werden Lerngelegenheiten bereit gestellt, damit die Schülerinnen und Schüler - auf der Basis von Orientierungswissen zu exemplarischen Themen und Inhalten - Verständnis für andere kulturspezifische Denk- und Lebensweisen, Werte, Normen und Lebensbedingungen entwickeln und eigene Sichtweisen, Wertvorstellungen und gesellschaftliche Zusammenhänge mit diesen tolerant und kritisch vergleichen können. Außerdem sollen sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der türkischen und deutschen Sprache und Literatur reflektieren. Im Unterricht werden schwerpunktmäßig fiktionale und nicht-fiktionale Textsorten behandelt (z. B. Märchen, Fabeln, Epen, Kurzgeschichten, Gedichte, Romane, Dramen, Zeitungstexte). Ebenso stellt die Analyse von Literaturverfilmungen einen wichtigen Unterrichtsgegenstand dar.

Im Türkischunterricht werden systematisch methodische Kompetenzen entwickelt für das Arbeiten mit Sachtexten und einfacheren literarischen Texten sowie mit Medien, für die aufgabenbezogene, anwendungsorientierte Produktion von gesprochenen und geschriebenen Texten, für Formen des selbstgesteuerten und kooperativen Sprachenlernens als Grundlage für den Erwerb von weiteren (Fremd-)Sprachen sowie für das lebenslange selbstständige (Fremd-)Sprachenlernen.

Die Teilnahme am Türkischunterricht gibt den türkischsprachigen Schülerinnen und Schülern mehr Möglichkeiten, ihr zukünftiges Leben selbst zu gestalten. Der Unterricht bereitet sie auf eine mehrsprachige und interkulturelle Lebenssituation in der Bundesrepublik Deutschland vor und bewahrt ihnen zugleich die Möglichkeit, in der Türkei zu leben, zu studieren und zu arbeiten.

Schulprojekte und Schulpartnerschaften

Einige Schulen pflegen aktive Schulpartnerschaften mit Schulen in der Türkei.

Comenius-Programm

Eine Plattform für die Organisation einer solchen Partnerschaft stellt das Comenius-Programm dar, über das projektbezogene Schulpartnerschaften von Schulen in Nordrhein-Westfalen mit dem Partnerland Türkei und weiteren Partnerländern hergestellt werden.

Im Jahr 2010 ist die Türkei an 78 multilateralen von insgesamt 236 laufenden (212 multilateralen und 24 bilateralen) Schulpartnerschaften in Nordrhein-Westfalen als Partnerland beteiligt.

Im Rahmen von Schülerbegegnungsprojekten gestalten deutsche und türkische Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage ihrer Ideen, Interessen und Zukunftsperspektiven gemeinsam Projekte.

eTwinning-Plattform

Über die eTwinning-Plattform können Schulen einfach und unbürokratisch ein europäisches Austauschprojekt starten. eTwinning ist Teil des Comenius-Programms und wird im Rahmen des EU-Programms für lebenslanges Lernen gefördert.

eTwinning fördert virtuelle Schulpartnerschaften in Europa. Das "e" steht für "elektronisch" und "Twinning" für "Partnerschaft". Die Türkei nimmt mit vielen Schulen an der eTwinning-Plattform teil (nähere Informationen unter: www.etwinning.net/de/pub/index.htm

Mithilfe der virtuellen Schulpartnerschaft haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich über gemeinsame Interessen auszutauschen und Themen, die für Türkisch Lernende interessant sind, zu diskutieren.

Robert Bosch Stiftung

Die Schüleraustauschprojekte der Robert-Bosch-Stiftung ermöglichen Schülerinnen und Schülern aus Deutschland und der Türkei die intensive Begegnung mit dem jeweils anderen Land. Schwerpunkt des Konzeptes ist die gemeinsame Gestaltung eines Projektes. Voraussetzung ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit jeweils einer deutschen und einer türkischen Schule. Nähere Informationen sind unter folgendem Link abrufbar:
www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/24498.asp

Nähere Informationen zum herkunftssprachlichen Unterricht finden Sie hier.