Vorwort von Ministerin Dorothee Feller
Demokratielernen ist wichtig, um jungen Menschen ihre Beteiligungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie zu ermuntern, ihre Stimme auch zu nutzen. Schulministerin Dorothee Feller widmet sich in ihrem Vorwort dem Thema dieser Schwerpunktausgabe von Schule NRW: der Demokratiebildung.
[Schule NRW 01-23]
In Zeitungen und Rundfunk oder den Medienkanälen der sozialen Medien konnten sich in den letzten Jahren schnell der Eindruck verfestigen, dass unaufhörlich eine Krise auf die andere folgt. Auch zu Beginn des Jahres 2023 dauern der Krieg in der Ukraine und das damit verbundene Leid weiter an. Neue, hochansteckende Mutationen des Corona-Virus werden bekannt, während das Gesundheitssystem weiter unter einer Grippewelle gefordert ist. Schnell schleicht sich angesichts der Berichterstattung das Gefühl der Ohnmacht ein.
Die Krisen, denen wir uns stellen müssen, beeinflussen auch das Leben unserer Kinder und Jugendlichen; oftmals ganz anders als das Leben Erwachsener. Gerade deshalb ist es heute umso wichtiger, jungen Menschen zu vermitteln, dass sie Einfluss nehmen können und müssen. Dass sie die Gesellschaft, in der sie leben möchten, mitgestalten können und sollen. Dass die repräsentative Demokratie, in der wir leben, ein hochgradig effizientes und langlebiges, aber gleichzeitig immer auch fragiles Gebilde ist. Dass es Strukturen und Verfahren gibt, in denen Beteiligung möglich und sogar zwingend erforderlich ist, damit das Gesamte funktioniert. Und dass es zugleich, insbesondere mit Rechtsstaat und Mehrheitsprinzip, Grenzen des politischen Engagements gibt, die unbedingt respektiert werden müssen. Am schwersten zu erlernen bleibt wahrscheinlich, auch akzeptieren zu können, wenn die eigenen Ideen schlussendlich in der politischen Entscheidung nicht zum Zuge kommen.
Demokratiebildung ist eine Grundlage für das gesamte weitere Leben der Kinder und Jugendlichen in unserer parlamentarischen Demokratie. Sie unterstützt sie dabei, sich ihrer Vorstellungen und Wünsche für ein Zusammenleben in Vielfalt bewusst zu werden, sich verfassungskonforme Mittel und Wege zu erschließen um ihre Wünsche darin einfließen zu lassen und somit auch, ihre Rolle in unserer Demokratie zu finden und aktiv einzunehmen. Wir geben den Schülerinnen und Schülern damit die Chance, hoffnungsvoll auf ihre Zukunft zu blicken und den Krisen nicht nur mit Fatalismus zu begegnen, sondern mit dem Bewusstsein, dass ihr Handeln oder Nicht-Handeln einen Unterschied macht.
Im Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen haben wir die Demokratiebildung zu einem der Schwerpunkte unserer Arbeit erklärt. Bereits im November 2022 haben wir in Schule NRW eine Serie zum Thema gestartet, zunächst mit einer Ausgabe zur Erinnerungs- und Gedenkkultur. Mit dieser Ausgabe knüpfen wir daran an: Die Landeszentrale für politische Bildung führt in das Thema ein und zeigt auf, wie Demokratielernen in Schule möglich ist. Zwei weitere Artikel zeigen erfolgreiche Beispiele aus Nordrhein-Westfalen auf. Im Rahmen des bundesgeförderten Schulwettbewerbs „Demokratisch Handeln“ entstehen jedes Jahr interessante Projekte. Aus Ibbenbüren stellen wir ein Projekt vor, in dem Schule und außerschulische Partner kooperieren – von der Erarbeitung der Lehrmittel bis zur Umsetzung.
Herzliche Grüße
Dorothee Feller
(Ministerin für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen)
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