Studien belegen, dass jedes fünfte Kind in Deutschland hungrig zur Schule kommt. Dies gilt besonders für Kinder aus schwierigen sozioökonomischen Verhältnissen.

Die Landesregierung ermöglicht künftig Kindern landesweit an bis zu 250 Grundschulen ein kostenloses Frühstück. Dazu wird das Schulministerium die bereits seit 2020 im Ruhrgebiet erprobte Modellvorhaben in Zusammenarbeit mit dem Verein „brotZeit e.V.“ ab dem Schuljahr 2023/24 auf ganz Nordrhein-Westfalen ausweiten. Um die dafür an den Schulen notwendigen Voraussetzungen, u.a. eine Küchenausstattung anzuschaffen, stellt die Landesregierung dieses Jahr aus dem „Stärkungspakt NRW“ insgesamt 1,5 Millionen Euro zusätzlich zu der schon laufenden Förderung im Umfang von rund einer Million Euro im Jahr 2023. Die Entscheidung der Landesregierung übermittelte  Staatssekretär Urban Mauer an die Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins „brotZeit e.V.“, Uschi Glas, bei einem gemeinsamen Besuch an der Essener Bischof-von-Ketteler Schule. Für den Schulträger war auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen mit dabei.

Modellvorhaben im Ruhrgebiet

Das seit drei Jahren von der Landesregierung geförderte Modellvorhaben in Kommunen des Ruhrgebietes hat bereits dafür gesorgt, dass täglich mehrere tausend Kinder an inzwischen 60 ausgewählten Grundschulen ein Frühstück erhalten. Ein Frühstück fördert nachweislich die Motivation und das Lernvermögen der Kinder und wirkt sich positiv auf das Sozialverhalten und damit das Miteinander in der Schule aus. Seniorinnen und Senioren bereiten das Frühstück ehrenamtlich zu und setzen sich damit in diesem generationenübergreifenden Projekt an Grundschulen für das Wohl der Kinder ein. Das „brotZeit“-Projekt trägt damit nicht nur zur Chancengerechtigkeit, sondern auch zur Ernährungsbildung bei.

Der Verein „brotZeit“ wurde 2009 von der Schauspielerin Uschi Glas gegründet und ist in mehreren Bundesländern aktiv. Alle Kinder, die sich in dem Frühstücksraum der Schule vor dem Unterricht einfinden, werden dort kostenlos versorgt und dabei von geschulten, ehrenamtlich tätigen Seniorinnen und Senioren betreut. Diese sorgen für eine entspannte und ruhige Atmosphäre und nehmen sich auch Zeit für Gespräche mit den Kindern. In Absprache mit der Vernetzungsstelle „Kita und Schulverpflegung NRW“ wird dafür Sorge getragen, dass die Kinder beim Frühstück Aspekte gesunder Ernährung und nachhaltiger Entwicklung berücksichtigen.

Ein großes Lebensmittelunternehmen spendet die für ein ausgewogenes Frühstück benötigten Lebensmittel für das „brotZeit“-Projekt in Nordrhein-Westfalen. Das extra gebildete Regionalteam NRW ist für die Abwicklung in Abstimmung mit den Schulen und Schulträgern verantwortlich, organisiert die Bestellung und den Lebensmitteltransport und zeichnet für die Bereitstellung der notwendigen Einrichtung für die Lagerung, Kühlung und Ausgabe der Speisen und Getränke verantwortlich.

Ausdehnung auf ganz NRW

Bei der nun mit den Kommunalen Spitzenverbänden abgestimmten Vorabfrage konnten die Schulträger in ganz Nordrhein-Westfalen bereits ihr Interesse an einer Teilnahme bekunden. In Kürze werden sie Gelegenheit bekommen, die Schulen mit den Sozialindexstufen 6 bis 9 verbindlich anzumelden. Auch die bereits geförderten Schulen aus dem Modellprojekt im Ruhrgebiet werden allesamt in das neue Programm aufgenommen. Sobald der Verein „brotZeit e.V.“ in Abstimmung zwischen Schulministerium und Schulträgern die neuen Förderregionen gebildet hat, die ehrenamtlichen Helfer engagiert und Betreuungsteams für die Schulen gebildet hat, sowie die nötige Küchenausstattung angeschafft ist, werden die Angebote im neuen Schuljahr sukzessive starten.

Mit den veranschlagten Mitteln werden auf diese Weise bis zu 250 Schulen erreicht werden können.

Weitere Informationen unter:

https://www.brotzeitfuerkinder.com/ueber-uns/