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Gegen das Vergessen für unsere Demokratie – Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern werden Bildungsfahrten zu NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen ermöglicht

14.02.2025

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen teilen mit: 

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und das Schulministerium ermöglichen künftig allen angehenden Lehrerinnen und Lehrern Ausbildungsreisen zu den 32 NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung stellt dafür jährlich bis zu 500.000 Euro bereit. Organisiert werden die Bildungsfahrten über die 33 Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung des Schulministeriums.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung: „Wenn aus ‚Nie wieder!‘ praktische Politik wird: Es mangelt uns allen nicht am Wissen, es mangelt in unserer Zeit an Aufmerksamkeit. Gegen das Vergessen der Verbrechen der NS-Diktatur hilft nur das Schaffen aktiver Erinnerungen. Mit den Bildungsfahrten zu den NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen ermöglichen wir das. Sie sind Orte der Erinnerung. Denn auch in Nordrhein-Westfalen befanden sich Orte von Diskriminierung, Verfolgung, Terror und Tod. Wir haben dem wachsenden Antisemitismus Einhalt zu gebieten. Denn wir sind nicht nur dafür verantwortlich, was wir tun, sondern auch dafür, was wir nicht tun. Wir wollen auch künftigen Generationen den Wert von Demokratie und Freiheit vermitteln. Lehrerinnen und Lehrer übernehmen dabei eine entscheidende Rolle.“ 

Schulministerin Dorothee Feller: „Demokratie muss an unseren Schulen jeden Tag gelebt werden. Lehrerinnen und Lehrer tragen hierzu entscheidend bei, indem sie ihren Schülerinnen und Schülern die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung vermitteln und darüber hinaus die Notwendigkeit, Bedrohungen unserer Demokratie entgegenzutreten, die seit mehreren Jahren beängstigend zunehmen. Die Auseinandersetzung mit Geschichte sowie insbesondere dem Nationalsozialismus und dem Holocaust ist in diesem Kontext eine fundamentale Aufgabe von Schulen und Gesellschaft. Es ist gut, wenn Lehrkräfte selbst Stätten besucht haben, an denen die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten wachgehalten wird, denn wer solche bewegenden Vor-Ort-Erfahrungen gemacht hat, kann bei Schülerinnen und Schülern sicherlich noch besser ein Bewusstsein für die Verwundbarkeit unserer Demokratie schaffen. Ich begrüße es deshalb sehr, dass wir die Fahrten unserer Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zu den mehr als 30 Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung finanziell fördern können.“

Dr. Stefan Mühlhofer, Vorsitzender des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.: „In Nordrhein-Westfalen gibt es mehr als 30 Orte, an denen die Erinnerung an die grausamen Verbrechen des Nationalsozialismus wachgehalten wird. Diese Gedenkstätten sind durch den Einsatz vieler Menschen, Gruppen, Vereine oder auch öffentlicher Institutionen ins Leben gerufen worden und zeigen Orte, die für das Verständnis der Geschichte des Nationalsozialismus wichtig sind. Gerade zukünftige Lehrerinnen und Lehrer müssen die Möglichkeit haben, diese für die politische Kultur unseres Bundeslandes so relevanten Stätten zu besuchen, denn die Lehrkräfte sind es, die auch mit der Vermittlung eigener Erlebnisse im Unterricht einen elementaren Beitrag dazu leisten können, dass das Geschehene niemals vergessen wird. So können Schülerinnen und Schüler auch lernen, dass es notwendiger denn je ist, sich für die Demokratie und unsere Werte zu engagieren.“

Die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung können zukünftig aus 32 Gedenkstätten und Erinnerungsorten wählen. Diese sind im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW e.V. zusammengeschlossen. Als Opfer- oder als Täterorte machen sie die Geschichte der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1933 und 1945 erfahrbar. Durch die ressortübergreifende Zusammenarbeit ist sichergestellt, dass es für die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter im Rahmen ihrer Ausbildung an den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung ein weiteres qualitativ hochwertiges didaktisches Angebot gibt.

Schulen sind zentrale Bildungspartner für die Gedenkstätten. Schülerinnen und Schüler haben die Chance, das Klassenzimmer zu verlassen und Geschichtswissen und Geschichtsorte jenseits von Schulbuchtexten kennen zu lernen. Die Lehrkräfte können zudem auf die erweiterten pädagogischen Materialien und auf die fachliche Kompetenz der Gedenkstätten und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgreifen.

Die im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW e.V. zusammengeschlossenen Gedenk- und Erinnerungsorte sind zu finden unter: https://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw.

Weitere Informationen zur Förderung von schulischen Gedenkstättenfahrten gibt es hier: https://www.bildungspartner.schulministerium.nrw.de/de/angebote/foerderung/gedenkstaettenfahrten/gedenkstaettenfahrten.html.

 

Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 8618 50.

Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Telefon 0211 8618 338.

Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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