Lehramtsstipendium Ruhr – Deine Region. Deine Chance.
RAG-Stiftung stellt mehr als 1,5 Millionen Euro bereit, um 140 Studierende bis zu drei Jahre lang mit 300 Euro monatlich zu fördern | Hochschulen der Universitätsallianz Ruhr entwickeln Studienprofil für Lehrerberuf an Schulen in herausfordernder Lage | Wübben Stiftung Bildung unterstützt finanziell und sorgt für Vernetzung der Stipendiatinnen und Stipendiaten
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
Ein breites Bündnis aus Stiftungen, Universitäten und dem Land Nordrhein-Westfalen will Lehramtsstudierende gezielt für den Einsatz an Schulen in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet gewinnen. Die RAG-Stiftung und die Wübben Stiftung Bildung haben dazu gemeinsam mit dem Schulministerium und den drei Ruhrgebietsuniversitäten Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund ein Stipendienprogramm entwickelt, über das die Studierenden während ihres Studiums finanziell gefördert und zugleich systematisch auf eine Tätigkeit an Schulen in herausfordernder Lage vorbereitet werden sollen.
Schulministerin Dorothee Feller: „Das ‚Lehramtsstipendium Ruhr‘ wird dazu beitragen, auch in herausfordernder Lage des Ruhrgebiets faire Bildungschancen zu sichern. Indem wir gezielt Schulen unterstützen, die besondere Herausforderungen zu bewältigen haben, folgen wir einmal mehr dem Ansatz, Ungleiches ungleich zu behandeln. Für das große Engagement der RAG-Stiftung, der Wübben Stiftung Bildung und der drei Ruhrgebietsuniversitäten bin ich sehr dankbar. Gemeinsam zeigen wir: Nordrhein-Westfalen ist Bildungsland und das Ruhrgebiet eine Chancenregion.“
Die Eckpunkte des Stipendienprogramms sehen vor, dass an den drei Hochschulen der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) ab den Jahren 2024 und 2025 jeweils 70, insgesamt also bis zu 140 Studierende verschiedener Lehrämter während ihres Bachelorstudiums mit monatlich 300 Euro gefördert werden. Die RAG-Stiftung stellt dafür mehr als 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Für ihre Bereitschaft, das Stipendium gleich zu Beginn in dieser Größenordnung zu ermöglichen, danke ich der RAG-Stiftung ganz herzlich“, so Feller. Die Umsetzung des Programms wird durch die Ruhr-Universität Bochum koordiniert und von der Wübben Stiftung Bildung unterstützt, die zudem Geld für die Vernetzung der Stipendiatinnen und Stipendiaten bereitstellt.
Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, betont: „Gerade an Schulen in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet gibt es überproportional viele junge Menschen, die traditionell von Ausbildungschancen und Arbeitsplätzen im Bergbau profitiert hätten. Durch unser gemeinsames Stipendienprogramm werden dringend benötigte Lehrkräfte für genau diese Schulen gewonnen und dort eingesetzt. Diese Verbesserung der Bildungschancen kommt zahlreichen Kindern zugute, die von der Kontinuität der Lehrkräfte-Betreuung profitieren. Und es ist ein nachhaltiger Beitrag zur Bildungsförderung und Fachkräftesicherung im Ruhrgebiet, was uns Stiftungen ein gemeinsames großes Anliegen ist.“
Neben der finanziellen Förderung umfasst das Lehramtsstipendium Ruhr ein besonderes Studienprofil, das von der UA Ruhr entwickelt wird, um die Stipendiatinnen und Stipendiaten über das reguläre Lehramtsstudium hinaus gezielt auf die Arbeit an Schulen in herausfordernder Lage vorzubereiten. Dazu gehört unter anderem der Austausch mit Bildungsexpertinnen und -experten aus Praxis, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.
„Mit jährlich rund 1.700 Masterabschlüssen im Lehramt spielt die UA Ruhr eine große Rolle für die Lehrerausbildung im Land Nordrhein-Westfalen, sowohl für das Ruhrgebiet als auch darüber hinaus“, erklären die drei beteiligten Hochschulen. „Die Ruhr-Universität Bochum, die Universität Duisburg-Essen und die TU Dortmund kooperieren hier auch bereits sehr erfolgreich miteinander. Aktuelles Beispiel dafür ist das Projekt der Ruhr-Konferenz ‚talents4teachers/teachers4talents‘, um Abiturientinnen und Abiturienten jeglicher Herkunft für ein Lehramtsstudium zu gewinnen und beim Studieneinstieg zu unterstützen. Mit dem Lehramtsstipendium Ruhr können wir nun einen weiteren Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit im Ruhrgebiet leisten.“
Um die größtmögliche Wirkung zu entfalten, werden sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten neben dem Studium als Lernhelferinnen und Lernhelfer gezielt an den Schulen engagieren, an denen der Unterstützungsbedarf besonders groß ist. Als eine wesentliche Grundlage für die Auswahl der Schulen wird der jüngst aktualisierte Schulsozialindex dienen. Die Tätigkeit als Lernhelferinnen und Lernhelfer, die sich am Programm ‚talents4teachers‘ orientieren wird, können sich die Studierenden auf die Praxisphasen im weiteren Verlauf ihres Studiums anrechnen lassen.
Eine weitere große Chance des Stipendienprogramms liegt darin, dass die geförderten Studierenden nach dem Masterabschluss ihren Vorbereitungsdienst („Referendariat“) an einer Schule in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet absolvieren sollen. Dazu werden sie bevorzugt den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung in der Metropolregion Ruhr zugewiesen und gezielt Schulen in herausfordernder Lage zugeordnet.
Um ihre Zusammenarbeit zu besiegeln, haben Ministerin Feller, die Vorständin der RAG-Stiftung, Bärbel Bergerhoff-Wodopia, der Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung, Dr. Markus Warnke, der Rektor der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Martin Paul, die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, und die Prorektorin Studium der Technischen Universität Dortmund, Prof. Wiebke Möhring, heute (12. September) in Düsseldorf einen Letter of Intent unterzeichnet, in dem die Eckpunkte des gemeinsamen Vorhabens abgefasst sind.
„‚Deine Region. Deine Chance.‘ Wenn die Studierenden ihre Chance auf das Lehramtsstipendium ergreifen und die besonders herausgeforderten Schulen in der Region unterstützen, dann schaffen wir eine echte Win-Win-Situation für faire Bildungschancen“, sind sich alle Beteiligten einig.
Der Letter of Intent ist dieser Pressemitteilung als Anlage beigefügt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website zum Lehramtsstipendium Ruhr und im Bildungsportal.
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867 40.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867 3505.
Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw
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