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Nahaufnahme von Rosen, die Kinder zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Drenstein niedegelegt haben (9. November 2023)furt (9. November 2023).

Schulen setzen eindrucksvolle Zeichen gegen Antisemitismus

Schülerinnen und Schüler haben an zahlreichen Orten Nordrhein-Westfalens an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 erinnert. Drei Beispiele aus Drensteinfurt, Düsseldorf-Benrath und Warburg.

Ein Kind legt am 9. November 2023 zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Drensteinfurt Blumen nieder
© MSB NRW

Im münsterländischen Drensteinfurt zeigten beispielsweise 371 Schülerinnen und Schüler sowie 50 Lehrkräfte der Teamschule nach dem Terrorangriff der Hamas ihre Solidarität mit Israel und den Jüdinnen und Juden in Deutschland, indem sie zur ehemaligen Synagoge der Stadt zogen. An der Stelle betreibt der Synagogenverein Drensteinfurt heute ein kulturelles Zentrum. „Wir sind schweigend von unserer Schule aus durch den Schlosspark zur ehemaligen Synagoge gelaufen“, erzählt Schulleiterin Anja Sachsenhausen. Auf der Treppe des Gebäudes legten die Klassensprecherinnen und Klassensprecher weiße Rosen nieder.

In Düsseldorf-Benrath gestalteten die Karl-Tietenberg-Förderschule, die Hauptschule der Melanchtonstraße und das Schloss-Gymnasium eine Gedenkstunde an der ehemaligen Synagoge. Schülerinnen und Schüler berichteten von den Schicksalen und Lebensläufen der Jüdinnen und Juden in Benrath. „Diese Veranstaltung gibt es seit vielen Jahren, aber in diesem Jahr ist dieses Thema wichtiger denn je“, sagt Raimund Millard, Schulleiter des Schloss-Gymnasiums, „zumal unsere Schule christliche, muslimische und jüdische Schülerinnen und Schüler besuchen und wir das multikulturelle Zusammensein mit jungen Menschen aus 70 Nationen jeden Tag leben.“

In Warburg versammelten sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte des Gymnasiums Marianum mit vielen weiteren Bürgerinnen und Bürgern auf dem jüdischen Friedhof. „Die Veranstaltung wurde im Religionsunterricht der Jahrgangsstufe 9 vorbereitet“, berichtet Schulleiter Frank Scholle. Die Schülerinnen und Schüler trugen literarische Erfahrungsberichte von Opfern des Nationalsozialismus vor. Noch im Jahr 1909 war Warburg die Heimat von 295 Jüdinnen und Juden gewesen. Nach 1938 wurden 148 von ihnen aus Warburg deportiert. 136 dieser Menschen wurden ermordet.