Ministerin Feller: Wir sind noch nicht am Ziel, aber kommen Schritt für Schritt voran
Mehr Alltagshelferinnen und Alltagshelfer, mehr gezielte Abordnungen, Bereitschaft für weniger voraussetzungslose Teilzeit / Erste Ergebnisse des Handlungskonzepts zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung / Ministerin kündigt weitere Schritte an
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
Schulministerin Dorothee Feller hat in Düsseldorf die ersten Ergebnisse des Handlungskonzepts vorgestellt, mit dem die Personalsituation an Schulen in Nordrhein-Westfalen verbessert werden soll. „Unsere Maßnahmen wirken. Zusätzliches Personal kommt vor allen bei den Schulen an, die es besonders benötigen. Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn unser Ziel ist es, allen Kinder in Nordrhein-Westfalen faire Bildungschancen zu ermöglichen. Wir haben zwar noch einen weiten Weg vor uns, aber wir kommen Schritt für Schritt voran“, erklärte Ministerin Feller. „Besonders erfreulich ist, dass die Alltagshelferinnen und Alltagshelfer von den Schulen als eine wertvolle und wichtige Unterstützung angenommen werden. Außerdem gelingt es uns nach und nach, die Unterrichtsversorgung an besonders belasteten Schulen durch gezielte, zeitlich befristete Abordnungen zu verbessern. Und auch die intensivere individuelle Prüfung der Anträge auf voraussetzungslose Teilzeitbeschäftigung wirkt. Viele Schulen profitieren davon, dass Lehrerinnen und Lehrer ihre Arbeitszeit erhöht haben.“
Das Handlungskonzept, das Ministerin Feller im Dezember 2022 vorgestellt hat, enthält eine ganze Reihe kurz-, mittel- und langfristig wirkender Maßnahmen. Nachdem im Frühjahr 2023 die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen worden sind, werden die Maßnahmen seither in den Schulen engagiert umgesetzt. Ministerin Feller hatte angekündigt, im Herbst dieses Jahres erste Ergebnisse des Handlungskonzepts vorzulegen. Eine Zwischenevaluation liegt nun vor.
Gezielte Abordnung von Lehrkräften
Langfristig werden mehr grundständig ausgebildete Lehrkräfte benötigt, um die Unterrichtsversorgung an den Schulen zu sichern. Da die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern jedoch durchschnittlich sieben Jahre dauert, brauchen gerade die vom Lehrkräftemangel besonders betroffenen Schulen schon kurzfristig Unterstützung. Dazu dient die gezielte Abordnung von Lehrkräften.
Im Schuljahr 2023/24 haben die Bezirksregierungen insgesamt 8.129 Abordnungen ausgesprochen (Stand: 2. Oktober 2023). Davon profitieren besonders die Grundschulen. Die Zahl der Abordnungen an diese Schulform hat sich innerhalb kurzer Zeit landesweit von 3.348 (Stand: 3. April 2023) auf 3.553 (Stand 2. Oktober 2023) erhöht, das sind 205 Abordnungen mehr.
Einen erheblichen Beitrag dazu leisten die Gymnasien. Insgesamt unterstützen die Gymnasien andere Schulformen aktuell mit 1.891 Abordnungen, ein Plus von 450. Darunter sind rund 523 Lehrerinnen und Lehrer, die nach ihrer Neueinstellung in den Schuldienst im Jahr 2023 gezielt abgeordnet wurden, um zunächst Schulen zu unterstützen, an denen die Personalsituation besonders angespannt ist.
Neben der Zahl der gezielten Abordnungen hat sich auch deren Umfang erhöht. Es wurden landesweit insgesamt 244 Vollabordnungen mehr ausgesprochen als noch im April dieses Jahres. Insgesamt sind aktuell 3.412 Lehrkräfte mit ganzer Stelle abgeordnet.
Ministerin Feller: „Abordnungen sind kein neues Instrument, aber wenn sie zielgerichtet ausgesprochen werden, dann tragen sie in erheblichem Maße dazu bei, allen Kindern und Jugendlichen faire Bildungschancen zu eröffnen. Die abgeordneten Lehrerinnen und Lehrer werden an den unterversorgten Schulen mit offenen Armen aufgenommen.”
Voraussetzungslose Teilzeit
Seit dem Schuljahr 2023/24 wird die voraussetzungslose Teilzeit durch die Bezirksregierungen intensiv daraufhin geprüft, ob im Einzelfall dienstliche Gründe wie zum Beispiel die Vermeidung von Unterrichtsausfall einer Genehmigung entgegenstehen. Auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz hatte das angeregt. Die familienpolitische Teilzeit ist davon unberührt. Die Zahl der Lehrkräfte in voraussetzungsloser Teilzeit hat sich im neuen Schuljahr (Stand: 2. Oktober 2023) im Vergleich zum vergangenen Schuljahr (Stand 3. April 2023) von 13.744 auf 13.234 um 510 verringert. Schulministerin Feller wies darauf hin, dass die Einzelfallprüfungen Wirkung entfaltet haben: „Mein Dank richtet sich an alle Lehrerinnen und Lehrer, die sich bereit erklärt haben, mehr zu arbeiten oder an einer anderen Schule zu unterrichten. Sie stellen damit ihre große Verantwortungsbereitschaft unter Beweis und setzen ein wichtiges Zeichen der Solidarität für ihre Kolleginnen und Kollegen ebenso wie für ihre Schülerinnen und Schüler.”
Entfristungen
Eine weitere Maßnahme aus dem Handlungskonzept sieht vor, dass befristet eingestellte Lehrkräfte unter bestimmten Voraussetzungen einen Antrag auf Übernahme in ein Dauerbeschäftigungsverhältnis stellen können. Bewerberinnen und Bewerber müssen unter anderem mindestens über einen Bachelor oder einen vergleichbaren Hochschulabschluss verfügen. Bisher liegen bereits über 90 Entfristungen vor (Stand: 9. Oktober).
Alltagshelferinnen und Alltagshelfer
Grundschulen und Förderschulen können seit diesem Schuljahr erstmals Alltagshelferinnen und Alltagshelfer einstellen, damit diese Lehrerinnen und Lehrer entlasten und Schülerinnen und Schüler unterstützen. Bisher haben die Schulen bereits 697 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer eingestellt (Stand: 9. Oktober 2023). Die Zahl der Alltagshelferinnen und Alltagshelfer hat sich damit innerhalb kurzer Zeit deutlich erhöht. Zu Schuljahresbeginn waren es noch rund 400 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer, die zur Einstellung vorgesehen waren. Aktuell sind weitere 35 Stellen für Alltagshelferinnen und Alltagshelfer ausgeschrieben. Schulministerin Feller: „Alltagshelferinnen und Alltagshelfer sind eine echte Hilfe. Sie bringen vor allem besonders belasteten Schulen eine schnelle und spürbare Entlastung. Die Schulen nehmen das Angebot gerne an, es ist weiterhin viel Dynamik im System.”
Alltagshelferinnen und Alltagshelfer werden auf unbesetzten Lehrerstellen eingestellt. Einer zukünftigen Einstellung von Lehrkräften steht dies jedoch nicht im Wege. Die Bezirksregierungen übernehmen die Steuerung, um die Schulen gezielt zu unterstützen.
Abschließend erklärte Schulministerin Feller: „Der Lehrkräftemangel ist und bleibt auch in den kommenden Jahren die größte Herausforderung für unsere Schulen. Wir befinden uns auf einem Marathonlauf, für den wir einen langen Atem brauchen. Die ersten Ergebnisse unseres Handlungskonzepts sind ermutigend, aber wir werden weitere Maßnahmen erarbeiten. Dabei werden wir uns auch auf die Empfehlungen stützen, die uns die SWK unterbreitet hat. Zudem werden wir unsere Ideen auch weiterhin mit allen Beteiligten besprechen, um möglichst zielgerichtet vorzugehen. Unseren Schulen kommt es zu Gute, wenn sich alle Fachleute mit ihrer Expertise und ihren Vorschlägen einbringen können.“
Die weiteren Ergebnisse des Handlungskonzepts, insbesondere aus der Lehrerausbildung und -einstellung, werden nach Abschluss der jeweiligen Bewerbungsverfahren vorliegen. Das betrifft unter anderem die erweiterten Möglichkeiten für den Seiteneinstieg an der Grundschule.
Weitere Informationen zum Handlungskonzept Unterrichtsversorgung finden Sie hier.
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867 40.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867 3505.
Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw
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