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Schulministerin Feller: Lehrerberuf wird wieder attraktiver, mehr Personal für unsere Schulen, aber Herausforderungen bleiben

7.400 mehr Menschen an Schulen tätig / Handlungskonzept Unterrichtsversorgung wirkt / Anstieg bei Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern / Lehramtsstipendium Ruhr startet in die 2. Runde

09.12.2024

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: 

An den Schulen in Nordrhein-Westfalen ist die Personalausstattung auf insgesamt 162.711 Stellen gestiegen (Stand: Montag, 2. Dezember 2024). Im Vergleich zum Dezember 2022 ist das eine Steigerung um 5.689 Stellen. Hinzu kommen 1.737 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer, die Lehrkräfte bei ihrer täglichen Arbeit entlasten und unterstützen. Damit sind an den Schulen des Landes heute insgesamt über 7.400 Menschen mehr tätig als Ende 2022.

Die gestiegene Personalausstattung ist der Saldo aus insbesondere Berufsaustritten und Neueinstellungen.

Seit Dezember 2022 gab es fast 12.000 Neueinstellungen. Davon entfallen mehr als 10.000 und damit der weit überwiegende Anteil auf Lehrkräfte. Aber auch andere Professionen wie Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, Fachkräfte für multiprofessionelle Teams sowie Schulverwaltungsassistentinnen und -assistenten wurden eingestellt.

Ministerin für Schule und Bildung Dorothee Feller: „Mit Hilfe des Handlungskonzepts Unterrichtsversorgung konnten wir mehr Personal für unsere Schulen gewinnen und besonders belastete Schulen gezielt unterstützen. Wir kommen Schritt für Schritt voran; jedoch ist der Weg noch weit. Es haben sich zu viele grundlegende Herausforderungen aufgestaut. Der allgemeine Fachkräftemangel macht sich auch an unseren Schulen bemerkbar – das gilt übrigens bundesweit. Denn nach allen Prognosen zur Lehrkräfteentwicklung in den nächsten Jahren – sowohl seitens der Bildungsministerkonferenz auf der Bundesebene als auch seitens der Landesregierung – wissen wir, dass sich die Lücke erst allmählich schließen wird. Wir werden weiter alles dafür tun, damit unsere Schulen mehr Lehrkräfte einstellen können.“

In den vergangenen beiden Jahren ist der Personalbedarf an den öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen um 5.690 Stellen gestiegen, davon entfallen allein 2.066 auf das laufende Schuljahr 2024/2025.  Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf gestiegene Schülerzahlen. Aber auch der fortschreitende Ausbau des Ganztags und die weitere Umsetzung der Inklusion führen zu einem steigenden Personalbedarf. Es ist jedoch gelungen, diesen gestiegenen Bedarf an Stellen durch zusätzliche Neueinstellungen aufzufangen. Während der Personalbedarf also auf 170.760 Stellen gestiegen ist und damit deutlich mehr Stellen zu besetzen waren, ist die Zahl der unbesetzten Stellen nicht weiter gestiegen. Derzeit sind 8.049 Stellen unbesetzt. (Stand: Montag, 2. Dezember 2024). Vor zwei Jahren im Dezember 2022 waren es 8.047.

Ein im Vergleich zum Ende des vorangegangenen Schuljahres erhöhter Wert ist für die erste Schuljahreshälfte nicht ungewöhnlich. Neue Stellen werden in der Regel zu Beginn eines Schuljahres eingerichtet, wenn sich der Personalbedarf der Schulen zum Beispiel auf Grund der Schülerzahlentwicklung oder schulpolitischer Maßnahmen verändert. Erfahrungsgemäß wird erst in den kommenden Monaten ein Teil der freien Stellen besetzt werden. Schulministerin Dorothee Feller erklärte: „Jede unbesetzte Stelle ist eine zu viel und wir arbeiten weiter intensiv daran, dass unbesetzte Stellen möglichst rasch besetzt werden können. Erfreulich ist, dass der Lehrerberuf offenbar wieder attraktiver wird. Denn es entscheiden sich wieder mehr junge Menschen für den Schuldienst. Das stimmt mich für die Zukunft optimistisch.“

In diesem Jahr haben 6.636 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter ihren Vorbereitungsdienst angetreten. Dabei hat sich insbesondere die Zahl für die Grundschulen positiv entwickelt. Mit 1.543 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern wurde hier der höchste Wert in den vergangenen zehn Jahren erreicht.

Zum nächsten Einstellungstermin am Donnerstag, 1. Mai 2025, haben sich insgesamt mehr als 4.800 Studienabsolventinnen und Studienabsolventen beworben, das sind rund 500 mehr als ein Jahr zuvor. Hintergrund: Im Anschluss an das Lehramtsstudium absolvieren zukünftige Lehrerinnen und Lehrer einen 18-monatigen Vorbereitungsdienst (Referendariat), in dem sie praxisnah auf den Schuldienst vorbereitet werden. Nordrhein-Westfalen bietet jährlich zwei Einstellungstermine in den Vorbereitungsdienst am 1. Mai und am 1. November an.

Handlungskonzept Unterrichtsversorgung 

Das Handlungskonzept Unterrichtsversorgung umfasst insgesamt 34 verschiede kurz-, mittel- und langfristig wirkende Maßnahmen aus den Bereichen Lehrerausbildung und Lehrereinstellung, Wertschätzung, Entlastung und Dienstrecht. Beispiele:

  • Die Landesregierung hat allein in dieser Legislaturperiode gemeinsam mit den Hochschulen 465 zusätzliche Studienplätze vor allem für die Lehrämter an Grundschulen und in der Sonderpädagogik geschaffen.
  • Die Zahl der Alltagshelferinnen und Alltagshelfer ist auf 1.737 gestiegen, davon 1.477 an Grundschulen, 259 an Förderschulen und eine an einer PRIMUS-Schule (Stand: Montag, 2. Dezember 2024). Neu ist, dass seit November 2024 nun auch Hauptschulen und Realschulen unbesetzte Lehrkräftestellen mit Alltagshelferinnen und Alltagshelfern besetzen können.
  • Lehramtsstudierende können sich ab sofort wieder für das Lehramtsstipendium Ruhr – Deine Region. Deine Chance. bewerben. Das Programm startet mit dem Schuljahr 2025/2026 in die zweite Runde. Erneut werden 70 Studierende während ihres Bachelorstudiums mit monatlich 300 Euro und besonderen Seminarangeboten gefördert. Außerdem werden sie bereits während des Studiums als Lernhelferinnen und Lernhelfer an Schulen mit einem besonderen Unterstützungsbedarf eingesetzt. Weitere Informationen unter: https://www.lehramt.ruhr/lehramtsstipendium-ruhr sowie im Bildungsportal.
  • Die Werbekampagne „Was ist deine Lehrkraft“ wird im kommenden Jahr weiterentwickelt und fortgesetzt. In 2024 wurde die Kampagnenwebsite bereits über eine halbe Million Mal gezielt aufgesucht. Das Landesamt für Qualitätssicherung und Informationstechnologie der Lehrerausbildung (LAQUILA) hat mehr als 10.000 Beratungen durchgeführt.

Um die vom Lehrkräftemangel gegenwärtig besonders betroffenen Schulen gezielt zu unterstützen, sieht das Handlungskonzept u.a. zeitlich befristete Abordnungen von Bestandslehrkräften sowie eine genauere Überprüfung der voraussetzungslosen Teilzeit vor.

Derzeit sind insgesamt 9.310 Abordnungen ausgesprochen, um unterversorgte Schule zu unterstützen (Stand: Dienstag, 1. Oktober 2024). Das sind 1.209 Abordnungen mehr als vor anderthalb Jahren im April 2023. Die Daten zeigen aber auch, dass das Instrument der zeitlich befristeten Abordnung bedarfsgerechter genutzt wird. Im genannten Zeitraum gibt es 1.097 mehr Abordnungen mit ganzer Stelle sowie 985 mehr Abordnungen an vom Lehrkräftemangel besonders betroffene Grundschulen.

Die Anzahl der Beschäftigten in voraussetzungsloser Teilzeit hat sich in den vergangenen 18 Monaten deutlich verringert. Heute arbeiten fast 2.000 Lehrkräfte weniger in voraussetzungsloser Teilzeit als noch im April 2023 (Stand 1. Oktober 2024). Die Zahl hat sich von 13.744 auf 11.819 Personen verringert.

Schulministerin Feller: „Unser Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern faire Bildungschancen zu ermöglichen. Deshalb bin ich allen Lehrkräften sehr dankbar, die sich für eine begrenzte Zeit abordnen lassen oder sich bereit erklären, mehr zu unterrichten. Sie alle leisten einen wichtigen Dienst für die Bildung unserer Kinder.“

Das Schulministerium veröffentlicht zu Beginn der Monate Juni und Dezember zwei Mal jährlich Daten zur Unterrichtsversorgung an den öffentlichen Schulen auf Landes- sowie auf Ebene der Bezirksregierungen. Im Grundsatz erfolgt hierbei ein Abgleich zwischen den Stellen, die den Schulen von der Schulaufsicht zur Aufgabenerfüllung und zur Besetzung zugewiesen wurden (Bedarf) und der aktuellen Personalausstattung an den Schulen. Die Daten zur Unterrichtsversorgung finden Sie hier.

Informationen zum Handlungskonzept Unterrichtsversorgung finden Sie hier.

 

Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867 40.

Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867 3505.

Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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